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Tamil Nadu
Tamil Nadu
 
[englisch 'tæmɪl 'nɑːduː], bis 1968 Mạdras [englisch mə'drɑs], Bundesstaat in Südindien, 130 058 km2, (2001) 62,11 Mio. Einwohner (1971: 41,1 Mio. Einwohner); Hauptstadt ist Madras, nächstgrößte Städte sind Madurai, Coimbatore, Tiruchirapalli und Salem. Amtssprache ist Tamil. - Tamil Nadu reicht bis zum südlichsten Punkt der Halbinsel Vorderindien (Kap Comorin) und umfasst das v. a. von Tamilen bewohnte Gebiet in Indien. Es reicht von der bis 200 km breiten Küstenebene am Golf von Bengalen (Koromandelküste), an der Palkstraße und am Golf von Mannar über Hügel- und Bergland (Ostghats) bis in die Westghats (Nilgiriberge bis 2 636 m über dem Meeresspiegel). Das im Lee der Westghats gelegene Tamil Nadu empfängt die Hauptniederschläge durch den Nordostmonsun in den Monaten Oktober-Dezember. Insgesamt bleibt das Land aber sehr trocken, und Landwirtschaft kann nur mit künstlicher Bewässerung betrieben werden. Wälder befinden sich fast ausschließlich auf den feuchten Westghats. Hier finden sich Cashew-, Akazien- und Eukalyptuspflanzungen, Kaffee-, Tee-, Kautschuk- und Kakaobaumplantagen. In der Küstenebene werden Reis, Hirse, Tabak, Zuckerrohr, Sesam, Erdnüsse und Kokospalmen angebaut; die landwirtschaftlich wertvollsten Flächen sind die Flussdeltas, v. a. das Cauverydelta. Im Landesinnern gedeiht Baumwolle. Bodenschätze sind Kalkstein, Magnesit, Glimmer, Braunkohle und Gips; aus Meerwasser wird Salz gewonnen. Die industrielle Produktion umfasst Baumwollverarbeitung, chemische, Zucker-, Zement-, Glasindustrie, auch Stahlerzeugung (in Salem), Maschinen- und Fahrzeugbau. Zentrum der Tabakverarbeitung ist Dindigul. Die wichtigsten Häfen sind Madras und Tuticorin.
 
Geschichte:
 
Tamil Nadu war bis ins frühe 14. Jahrhundert Kernland des südindischen Colareiches und stand später unter der Herrschaft der Nayakas (Verwalter von Militärdistrikten) von Vijayanagar. 1661 gründete die Ostindische Kompanie die Präsidentschaft Madras, der deren Niederlassungen in Bengalen unterstellt wurden. 1947 wurde Madras Staat der Indischen Union. Durch die Gebietsreform 1956 kamen Gebiete an Andhra Pradesh, Mysore und Kerala.

Universal-Lexikon. 2012.