Sarạwak,
Gliedstaat von Malaysia, in Nordwest-Borneo, 124 449 km2, (1999) 2,028 Mio. Einwohner. Hauptstadt ist Kuching. Sarawak ist im Landesinneren meist Gebirgsland (bis 2 377 m über dem Meeresspiegel) und hat an den Küsten versumpfte Schwemmlandebenen.
Die Bevölkerung konzentriert sich auf die Küstengebiete mit den städtischen Zentren Kuching, Sibu und Miri; das Innere ist nur wenig besiedelt. Die größte ethnische Gruppe bilden die Iban (rd. 30 % der Bevölkerung), gefolgt von den Chinesen (29 %), den islamisierten Malaien (21 %), den islamischen Küstenvölkern Bidanyuh (8 %) und Melanau (6 %) sowie anderen alteinheimischen (5 %) oder später zugewanderten Bevölkerungsgruppen (1 %). Traditionelle Hausform der Einheimischen ist das Langhaus als Gemeinschaftshaus mehrerer Familien.
Der primäre tropische Regenwald, der vor wenigen Jahren noch 75 % des Landes bedeckte, ist durch Holzeinschlag und Landwirtschaft stark reduziert worden. Neben den traditionellen Brandrodungsfeldbau ist eine moderne, größtenteils exportorientierte Landnutzung getreten, unterstützt durch staatliche Initiative. Die Küstenbevölkerung lebt zum Teil überwiegend von Fischfang und Seefahrt. Die Chinesen, die v. a. seit 1900 eingewandert sind, betätigen sich nicht nur im Handel, sondern auch in der Landwirtschaft. Sarawak ist einer der größten Exporteure von Pfeffer. Weitere Anbauerzeugnisse sind Reis sowie für den Export Kopra, Kautschuk, Palmöl und Kakao. Für die Ausfuhr wichtiger als die Agrarprodukte sind aber Holz, Erdöl und verflüssigtes Erdgas. Neben den Erdöl- und Erdgasfeldern auf der Insel sind die Lagerstätten vor der Küste wichtiger geworden; Erdölraffinerie in Lutong. Steinkohle, Gold u. a. Bodenschätze sind ebenfalls vorhanden. Industrialisierung und Tourismus werden durch den Staat gefördert. Straßennetz: rd. 6 900 km, davon sind 2 900 km asphaltiert; inländisches Luftverkehrsnetz (internationaler Flughafen in Kuching).
Das Gebiet von Sarawak, seit der Islamisierung Borneos Teil des Sultanats Brunei, bildete erst seit der Intervention von J. Brooke 1842 und dessen Belehnung mit der Provinz (verbunden mit der Ernennung zum Raja) durch den Sultan von Brunei ein selbstständiges Staatsgebilde. Unter der Herrschaft seines Neffen Sir Charles Johnson Brooke (* 1829, ✝ 1917, seit 1868 Raja) wurde Sarawak 1888 britisches Protektorat. Unter dem 3. Raja von Sarawak, Charles Vyner Brooke (* 1874, ✝ 1963) trat im September 1941 eine Verfassung auf repräsentativer Grundlage in Kraft. 1941-45 war Sarawak von japanischen Truppen besetzt. 1946 unterstellte der Raja gegen eine Entschädigungszahlung sein Land direkt der britischen Krone. 1963 erhielt Sarawak Autonomierechte und wurde Bundesstaat der Föderation Malaysia. 1966 verzichtete Indonesien darauf, mit Gewalt seine Ansprüche auf Sarawak und Sabah durchzusetzen.
Universal-Lexikon. 2012.