Prince Edward Island
['prɪns 'edwəd 'aɪlənd], Insel im Süden des Sankt-Lorenz-Golfs, bildet die kleinste und am dichtesten besiedelte Provinz Kanadas, 5 660 km2, 138 000 Einwohner, Hauptstadt ist Charlottetown. Umgangssprache ist zu mehr als 95 % Englisch. Die Insel (224 km lang, 4-60 km breit), durch die Northumberland Strait vom Festland getrennt, ist seit dem 1. 6. 1997 mit diesem durch eine 13 km lange Brücke »Confederation Bridge« verbunden. Die durch die pleistozäne Vergletscherung geprägte Inseloberfläche ist vorwiegend eben, im Inneren wellig, bis 142 m über dem Meeresspiegel ansteigend. Wirtschaftlich bedeutend sind Ackerbau (Kartoffeln, überwiegend hochwertige Saatkartoffeln; Futterpflanzen, Tabak) und Viehzucht mit Milch- und Fleischproduktion; ferner Fischfang, besonders Hummer und Austern. Die Industrie beschränkt sich auf die Verarbeitung der Produkte aus Landwirtschaft und Fischerei. Zunehmender Fremdenverkehr an langen Sandstränden, allerdings kurze Saison (8-10 Wochen), besonders im Juli und August.
Vor der Ankunft der Europäer diente die Insel den Micmac-Indianern vom Festland als Platz zum Fischen und Jagen und für Anpflanzungen in der wärmeren Jahreszeit. 1534 wurde sie von J. Cartier entdeckt, 1603 von S. de Champlain für Frankreich in Besitz genommen, auf seinen Karten als Île Saint-Jean verzeichnet; 1720 trafen die ersten 300 französischen Siedler ein. 1758 eroberten die Briten die Insel und nahmen sie 1763 offiziell in Besitz. 1799 erhielt »Saint John's Island« den heutigen Namen (nach Eduard, dem vierten Sohn König Georgs III. von England, * 1767, ✝ 1820). 1873 wurde die Insel kanadische Provinz.
Canada's smallest province. A history of P. E. I., hg. v. F. W. P. Bolger (Charlottetown 1973, Nachdr. Halifax 1991);
The garden transformed, P. E. I. 1945-1980, hg. v. V. Smitheram (Charlottetown 1982).
Universal-Lexikon. 2012.