Akademik

Penderecki
Penderecki
 
[-'rɛtski], Krzysztof, polnischer Komponist, * Dębica (bei Rzeszów) 23. 11. 1933; studierte an der Musikhochschule in Krakau (u. a. bei Artur Malawski), an der er 1972-87 als Rektor wirkte. 1966-68 war er Professor für Komposition an der Folkwangschule in Essen, 1973-78 an der Yale University in New Haven und 1993-97 an der Musikhochschule Graz. K. Penderecki trat auch als Dirigent hervor. Sein weltweiter Erfolg als Komponist begann 1958/59 mit den Werken »Psalmy Dawida«, »Strofy« und »Emanationen«. Das letztere Werk steht am Anfang einer Reihe experimenteller Instrumentalkompositionen von »Anaklasis« (1960) bis »Fluorescences« (1962). Geräusch und Klangfarbe - fern aller koloristischen Funktion - werden in ihnen als Mittel der Gestaltung konstitutiv, im Besonderen vierteltönige Cluster, Klangfarben- und Farbgeräuschbänder, Glissando- und Vibratotechniken. Mit der »Lukaspassion« (1962-65) beginnt eine Reihe von Werken, in denen sich Penderecki den traditionellen vokalinstrumentalen Gattungen zuwendet.
 
Werke: Opern: Die Teufel von Loudun (1969, Libretto von Penderecki nach A. Huxley); Paradise lost (1978, Libretto von C. Fry nach dem Epos von J. Milton); Die schwarze Maske (1986, Libretto von H. Kupfer und Penderecki nach G. Hauptmann); Ubu Rex (1991, nach A. Jarry).
 
Orchesterwerke: Emanationen (1959; für 2 Streichorchester); Threnos. Den Opfern von Hiroshima (1959; für 52 Streichinstrumente); Polymorphia (1961; für 48 Streichinstrumente); Violoncellokonzert (1972); 5 Sinfonien (1973-92); 2 Violinkonzerte (1977, 1995); Violakonzert (1983); Violoncellokonzert Nummer 2 (1983); Passacaglia (1988); Adagio (1989).
 
Vokalmusik: Psalmy Dawida (1958; für gemischten Chor, Schlagzeug, Celesta, 2 Klaviere, Harfe und 4 Kontrabässe); Dimensionen der Zeit und der Stille (1960; für 40-stimmigen gemischten Chor, Streichorchester und Schlagzeug); Lukaspassion (1962-65, Uraufführung 1966; für Sopran, Bariton, Bass, Sprecher, Knabenchor, 3 gemischte Chöre, Orgel und Orchester); Cantata in honorem Alma matris Universitatis Jagellonicae (1964; für gemischten Chor und Orchester); Dies irae (1967; für Sopran, Tenor, Bass, gemischten Chor und Orchester); Kosmogonia (1970; zum 25-jährigen Bestehen der UNO; für Sopran, Tenor, Bass, gemischten Chor und Orchester); Canticum canticorum Salomonis (1972; für 16-stimmigen Chor, Kammerorchester, ein Tänzerpaar); Magnificat (1974; für Bass, 7 Männerstimmen, 2 gemischte Chöre zu je 24 Stimmen, Knabenstimmen und Orchester); Te Deum (1979; für Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass, gemischten Chor und Orchester); Polnisches Requiem (1980-84 für 4 Soli, 2 gemischte Chöre und Orchester); Ize cherúvimi/Song of Cherubim/Cherubinischer Lobgesang (1986, Uraufführung 1987; für Chor a cappella); Benedicamus domine (1992; für 5 Männerstimmen); Seven gates of Jerusalem (1997; Oratorium).
 
Kammermusik: Quartetto per archi No. 1 (1960) und No. 2 (1968); Der unterbrochene Gedanke (1988; für Streichquartett); Streichtrio (1991); Quartett für Klarinette und Streichtrio (1993).
 
Literatur:
 
W. Schwinger: P. Begegnungen, Lebensdaten, Werkkommentare (1979);
 R. Robinson u. A. Winold: A study of the P. Saint Luke passion (Celle 1983);
 B. Malecka-Contamin: K. P. (Paris 1997).

Universal-Lexikon. 2012.