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Distribution
Austeilung; Verteilung

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Dis|tri|bu|ti|on 〈f. 20
1. Verteilung, Austeilung, Auflösung
2. 〈Logik〉 Gültigkeit für jedes Objekt, das unter einen betimmten Begriff fällt
● \Distribution einer sprachl. Einheit (eines Phonems, Morphems u. a.) Möglichkeit des Vorkommens in der Umgebung anderer sprachl. Einheiten; → Lexikon der Sprachlehre [<lat. distributio „Verteilung, Einteilung“]

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Dis|tri|bu|ti|on, die; -, -en [lat. distributio]:
1. (Wirtsch.)
a) Einkommensverteilung;
b) Verteilung od. Vertrieb von Handelsgütern:
die D. von Waren, Gütern übernehmen.
2. (Psychol.) Verteilung u. Aufspaltung der Aufmerksamkeit.
3. (Fachspr.) das Verbreitetsein, Verteiltsein; Verteilung:
die D. bestimmter Tierarten auf der Erde.
4. (Math.) verallgemeinerte Funktion, die sich durch Erweiterung des mathematischen Funktionsbegriffs ergibt.

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I
Distribution,
 
ein kommerziell vertriebenes Software-Paket, in dem kostenlos erhältliche Software wie Linux mit anderen Programmen und Installationsroutinen zusammengefasst ist. Eine solche Distribution (z. B. das Linux von SuSE) spart das kostenträchtige Herunterladen von einem Server und ist wegen der beigegebenen Handbücher meist auch einfacher zu installieren.
II
Distribution
 
[zu lateinisch distribuere »austeilen«] die, -/-en,  
 1) allgemein: Verbreitung, Verteilung.
 
 2) Biologie: Verbreitung einer Tier- oder Pflanzenart.
 
 3) Mathematik und Physik: verallgemeinerte Funktion, eine sich bei in bestimmter Weise vorgenommener Verallgemeinerung des gewöhnlichen Funktionsbegriffs ergebende Klasse von »Funktionen«, die in verschiedenen Gebieten der Mathematik, der theoretischen Physik und der Technik Anwendung gefunden haben. Bei ihrer Definition kann man z. B. von einem verallgemeinerten Grenzwertbegriff ausgehen: Distributionen werden dann aufgefasst als Grenzwerte bestimmter Folgen {fn (x)} stetiger Funktionen (Fundamentalfolgen) oder als Äquivalenzklassen [fn (x)] derartiger Folgen (Folgenmodell von J. Mikusiński und R. Sikorski). L. Schwartz veröffentlichte zwischen 1945 und 1948 die erste systematische Darstellung der Distributionen; hierbei werden die Distributionen als lineare Funktionale über einem Raum gewisser Funktionen (Grund- oder Testfunktionen) aufgefasst (Funktionalmodell, Schwartz-Modell). Viele Schwierigkeiten, die mit dem Differenzierbarkeitsbegriff der klassischen Analysis zusammenhängen, können weitgehend ausgeschaltet werden, wenn man Funktionen durch Distributionen ersetzt. Eine für die theoretische Physik wichtige Distribution ist das Deltafunktional.
 
Literatur:
 
W. Walter: Einf. in die Theorie der D. (1974);
 W. Preuss u. a.: D. u. Operatoren (Leipzig 1985).
 
 4) Psychologie: Bezeichnung für eine »geteilte« Aufmerksamkeit, die es erlaubt, mehrere Reize oder Vorstellungsinhalte gleichzeitig aufzunehmen oder in einem weiteren Aufmerksamkeitsbereich schnell von einem Gegenstand zum anderen überzugehen.
 
 5) Sprachwissenschaft: die Summe von Umgebungen, in denen eine sprachliche Einheit vorkommt, im Unterschied zu jenen, in denen sie nicht vorkommen kann. Man unterscheidet u. a. komplementäre Distributionen (zwei sprachliche Elemente kommen nie in der gleichen Umgebung vor, sind also nicht austauschbar, z. B. der Ichlaut [ç] und der Achlaut [x] im Deutschen), äquivalente Distributionen (zwei sprachliche Elemente kommen in der gleichen Umgebung ohne bedeutungsunterscheidende Funktion vor, z. B. das Zungen- und das Zäpfchen-R im Deutschen) und kontrastive Distributionen (zwei sprachliche Elemente kommen in der gleichen Umgebung mit bedeutungsunterscheidender Funktion vor, z. B. [b] und [p] in »Bass« und »Pass«).
 
 6) Wirtschaft: in der Betriebswirtschaftslehre alle Entscheidungen und Tätigkeiten im Zusammenhang mit der Verteilung von Gütern und Dienstleistungen (Distributionspolitik); in der Volkswirtschaftslehre die Verteilung von Einkommen und Vermögen auf soziale Schichten, Personengruppen und Personen, Beteiligte am Produktionsprozess u. a. Die Distributionstheorien formulieren Hypothesen über die Bestimmungsgründe der funktionellen und personellen Verteilung des Volkseinkommens (Einkommensverteilung).

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Dis|tri|bu|ti|on, die; -, -en [lat. distributio]: 1. (Wirtsch.) a) Einkommensverteilung; b) Verteilung od. Vertrieb von Handelsgütern: die D. von Waren, Gütern übernehmen. 2. (Psych.) Verteilung u. Aufspaltung der Aufmerksamkeit. 3. (Fachspr.) das Verbreitetsein, Verteiltsein; Verteilung: die D. bestimmter Tierarten auf der Erde. 4. (Math.) verallgemeinerte Funktion, die sich durch Erweiterung des mathematischen Funktionsbegriffs ergibt. 5. (Sprachw.) a) Verteilung von Sprachelementen innerhalb größerer sprachlicher Einheiten; b) Gesamtheit aller Umgebungen, in denen ein sprachliches Element vorkommt, im Gegensatz zu jenen, in denen es nicht erscheinen kann.

Universal-Lexikon. 2012.