Akademik

Schwartz
Schwạrtz,
 
1) [ʃwɔːts], Delmore, amerikanischer Schriftsteller und Kritiker, * New York 8. 12. 1913, ✝ ebenda 11. 7. 1966; gehörte 1943-55 zu den Herausgebern der »Partisan Review«, übte großen intellektuellen Einfluss auf seine Zeitgenossen, besonders die jungen jüdischen Literaten der 40er-Jahre, aus. Seine literarische Werke sind von philosophischen und ästhetischen Interessen geprägt und wenden sich besonders der Beziehung des Ich zur Außenwelt (»In dreams begin responsibilities«, 1938; Lyrik und Prosa) sowie der jüdischen Existenz in den USA zu (»Genesis: Book I«, 1943, Lyrik und Prosa; »The world is a wedding«, 1948, Erzählungen).
 
Weitere Werke: Lyrik: Vaudeville for a princess, and other poems (1950); Summer knowledge (1959).
 
Ausgaben: Selected essays, herausgegeben von D. A. Dike (1970); In dreams begin responsibilities and other stories, herausgegeben von J. Atlas (1978); Letters, herausgegeben von R. Phillips (1984); Last & lost poems, herausgegeben von demselben (Neuausgabe 1989); Portrait of Delmore. Journals and notes 1939-1959, herausgegeben von E. Pollet (1986).
 
Literatur:
 
R. MacDougall: D. S. (New York 1974);
 J. Atlas: D. S. The life of an American poet (ebd. 1977).
 
 2) Eduard, klassischer Philologe, * Kiel 22. 8. 1858, ✝ München 13. 2. 1940; war Professor in Rostock, Gießen, Straßburg, Göttingen, Freiburg im Breisgau und München; widmete sich besonders der griechischen Geschichtsschreibung und der christlichen griechischen Literatur der Spätantike.
 
Werke: Charakterköpfe aus der antiken Literatur, 2 Teile (1903-10); Das Geschichtswerk des Thukydides (1919); Die Ethik der Griechen (herausgegeben 1951); Griechische Geschichtsschreiber (herausgegeben 1957).
 
Herausgeber: Scholia in Euripidem, 2 Bände (1887-91); Eusebius: Die Kirchengeschichte (1908); Acta conciliorum oecumenicorum, 26 Bände (1914-40).
 
 3) Laurent, französischer Mathematiker, * Paris 5. 3. 1915, ✝ ebenda 4. 7. 2002; Professor an den Universitäten von Grenoble und Nancy, ab 1953 an der Sorbonne, ab 1963 an der École Polytechnique in Paris; wurde 1975 Mitglied der französischen Akademie der Wissenschaften. Seine bekannteste Leistung ist die Einführung der Distributionen in den Jahren 1945-50, weitere Arbeiten galten der Funktionalanalysis, der Topologie und der mathematischen Physik. Er erhielt 1950 die Fields-Medaille. - Schwartz engagierte sich politisch gegen Menschenrechtsverletzungen und gehörte u. a. dem »Tribunal« gegen Kriegsverbrechen des Philosophen B. Russell an.
 
 4) [ʃwɔːts], Melvin, amerikanischer Physiker, * New York 2. 11. 1932; 1966-83 Professor an der Stanford University, seither in führender Position in der Computerbranche tätig. Schwartz erhielt 1988 mit L. M. Lederman und J. Steinberger den Nobelpreis für Physik für die von ihnen in den 60er-Jahren auf Anregung von Schwartz entwickelte Neutrinostrahlmethode und die Entdeckung des Myonneutrinos.

Universal-Lexikon. 2012.