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Speer
Wurfspeer; Ger; Spieß; Lanze; Wurfspieß (umgangssprachlich)

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Speer [ʃpe:ɐ̯], der; -[e]s, -e:
a) Waffe zum Stoßen oder Werfen in Form eines langen, dünnen, zugespitzten oder mit einer [Metall]spitze versehenen Stabes:
sie jagen noch mit dem Speer.
Syn.: Lanze.
b) zum Werfen benutztes Sportgerät von der Form eines Speers (a):
sie wirft den Speer über 70 m weit.

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Speer 〈m. 1Wurfwaffe, mit Eisenspitze versehener, langer Stab, Spieß, Lanze (auch als Sportgerät für Wurfübungen u. -wettkämpfe) [<ahd. sper; zu idg. *sper- „Stange“; verwandt mit sperren u. Sparren]

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Speer , der; -[e]s, -e [mhd. sper, spar(e), ahd. sper, eigtl. = Sparren, Stange, verw. mit lat. sparum, sparus = kurzer Jagdspeer]:
a) Waffe zum Stoßen od. Werfen in Form eines langen, dünnen, zugespitzten od. mit einer [Metall]spitze versehenen Stabes;
b) (Leichtathletik) Speer (a) als Sportgerät zum Werfen.

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I
Speer,
 
1) Sport: Wurfgerät beim Speerwerfen.
 
 2) Waffenwesen: die v. a. zum Wurf verwendete (»Wurf-S.«) kürzere Form der Lanze.
 
II
Speer,
 
1) Albert, Architekt, * Dortmund 6. 5. 1863, ✝ Heidelberg 31. 3. 1947, Vater von 2); Studium in Berlin und München, eigenes Büro 1900-23 in Mannheim; seine klassizistischen, dem Jugendstil nahe stehenden, heute zum Teil denkmalgeschützten Wohn- und Fabrikbauten stehen v. a. in Mannheim.
 
 2) Albert, Architekt und Politiker, * Mannheim 19. 3. 1905, ✝ London 1. 9. 1981, Sohn von 1), Vater von 3); ab Januar 1931 Mitglied der NSDAP, erhielt besonders ab 1933 von J. Goebbels, Hitler und anderen NS-Parteiführern zahlreiche Aufträge für monumentale Repräsentationsbauten v. a. in Berlin, München und Nürnberg und die Gestaltung von Massenkundgebungen (besonders »Lichtdom«), bis er als »Architekt des Führers« am 30. 1. 1937 zum »Generalbauinspektor für die Reichshauptstadt Berlin« ernannt wurde; ab 1937 leitete er auch das Amt »Schönheit der Arbeit« bei der Deutschen Arbeitsfront. Als Nachfolger F. Todts wurde er am 8. 2. 1942 »Reichsminister für Bewaffnung und Munition« sowie Generalinspektor für Straßenwesen und Festungsbau und für Wasser und Energie. Im Zuge der Mobilisierung für den totalen Krieg mit ständig erweiterten Vollmachten ausgestattet, bewirkte Speer, ab 2. 9. 1943 »Reichsminister für Rüstung und Kriegsproduktion«, durch Konzentration und Rationalisierung der Produktion sowie Einsatz von Zwangsarbeitern und KZ-Häftlingen eine erhebliche Rüstungssteigerung, die Mitte 1944 ihren Höhepunkt erreichte. Seine Machtfülle rief im polykratischen Machtsystem des Führerstaates bald Gegenkräfte hervor. Im März 1945 widersetzte er sich Hitlers Politik der »verbrannten Erde« (»Nero-Befehl«). Im Nürnberger Prozess bekannte sich Speer 1946 zu seiner Mitverantwortung und wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, die er in Spandau verbüßte. Mit verschiedenen Publikationen, in denen er über seine Aktivitäten für das NS-Regime reflektierte, prägte er unter Vernachlässigung seiner aktiven Beteiligung am Terror- und Vernichtungssystem wesentlich das Bild eines unpolitischen Technokraten.
 
Schriften: Erinnerungen (1969); Spandauer Tagebücher (1975); Architektur. Arbeiten 1933-1942 (1978); Technik und Macht (1979); Der Sklavenstaat. Meine Auseinandersetzungen mit der SS (1981).
 
Literatur:
 
G. Janssen: Das Ministerium S. Dtl.s Rüstung im Krieg (1968);
 Matthias Schmidt: A. S. Das Ende eines Mythos. S.s wahre Rolle im Dritten Reich (1982);
 J. J. White Morris: A. S. The Hitler years. Views of a Reich Minister (Diss. Muncie, Ind., 1987);
 J. Dülffer: A. S. - Management für Kultur u. Wirtschaft, in: Die braune Elite, hg. v. R. M. Smelser u. a. (21990);
 G. Sereny: A. S. Das Ringen mit der Wahrheit u. das dt. Trauma (a. d. Engl., Neuausg. 1997).
 
 3) Albert, Architekt und Stadtplaner, * Berlin 29. 7. 1934, Sohn von 2); studierte an der TH München, unterhält seit 1964 ein eigenes Planungsbüro in Frankfurt am Main; seit 1972 auch Professor für Stadt- und Regionalplanung an der Universität Kaiserslautern.
 
Werke: Diplomatenstadt in Riad (1977-81); Conference Center in Abuja, Nigeria (1991); verschiedene Stadtentwicklungsprojekte in Frankfurt am Main (seit 1978).
 
 4) Julius, Forstwissenschaftler, * Talheim (heute zu Mössingen) 3. 12. 1905, ✝ Miesbach/Obb. 8. 6. 1984; 1942-52 Professor für Forstpolitik und forstliche Betriebswirtschaftslehre in Freiburg im Breisgau, 1952-64 in München; 1962-64 Präs. der Westdeutschen Rektorenkonferenz, 1964-74 der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

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Speer, der; -[e]s, -e [mhd. sper, spar(e), ahd. sper, eigtl. = Sparren, Stange, verw. mit lat. sparum, sparus = kurzer Jagdspeer]: a) Waffe zum Stoßen od. Werfen in Form eines langen, dünnen, zugespitzten od. mit einer [Metall]spitze versehenen Stabes: jmdn. mit dem S. durchbohren, treffen; seinen S. gegen jmdn. schleudern; Burschen mit kurzen, farbig bewimpelten -en (Banderillas) stellen sich vor dem Stier auf (Feuchtwanger, Erfolg 307); Ü sirrende -e aus Eiskristallen, die die Haut aufrissen (Roehler, Würde 15); ... während die Sonne mit glühenden -en durch das verwucherte Blattwerk drängte (Langgässer, Siegel 7); b) (Leichtathletik) Speer (a) als Sportgerät zum Werfen.

Universal-Lexikon. 2012.