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Marcellus
I
Marcẹllus,
 
Beiname des plebejischen Zweiges der Claudier (Claudius). - Bekannt:
 
Marcus Claudius Marcellus, römischer Feldherr im 2. Punischen Krieg, * um 268 v. Chr., ✝ (gefallen) Petelia (bei Venosa) 208 v. Chr.; besiegte 222 die Kelten bei Clastidium (heute Casteggio) und eroberte 212 Syrakus, das dadurch zur römischen Provinz Sizilien kam.
II
Marcẹllus,
 
Päpste:
 
 1) Marcẹllus I. (307-308), ✝ 16. 1. 308 (?); reorganisierte Kirchenordnung und Seelsorge der führerlosen und durch die Bußstreitigkeiten zerrütteten römischen Gemeinde, wurde aber bald von Kaiser Maxentius in die Verbannung geschickt. Möglicherweise identisch mit Marcellinus. - Heiliger (Tag: 16. 1.).
 
 2) Marcẹllus II. (1555), früher Marcello Cervini [tʃɛr'viːni], * Montefano (bei Macerata) 6. 5. 1501, ✝ Rom 1. 5. 1555; Kardinal (seit 1540), Bibliothekar der Vaticana, am 9. 4. 1555 zum Papst gewählt; maßgeblicher Vertreter der katholischen Reform in Rom und einer der Präsidenten des Konzils von Trient, seit 1552 mit Reformen der römischen Kurie befasst. - Nach ihm ist die »Missa papae Marcelli« von G. Palestrina benannt.
III
Marcẹllus,
 
Bischof von Ankyra, ✝ um 374; entschiedener Gegner des Arianismus; lehrte eine »Ökonomie« in der Trinitätslehre: Der absolut eine Gott bringt bei der Schöpfung den Logos hervor, von dem nach der Menschwerdung der Heilige Geist ausgeht; mit der Rückkehr in den Vater endet auch das Reich Christi. Des Modalismus und Ebionitismus beschuldigt, wurde er auf den Synoden von Konstantinopel (336) und Antiochia (341) verurteilt und schließlich vom Kaiser verbannt. Lehrer des Photeinos.
 
Literatur:
 
G. Feige: Die Lehre des Markells von Ankyra in der Darstellung seiner Gegner (1991);
 K. Seibt: Die Theologie des Markell von Ankyra (1994).

Universal-Lexikon. 2012.