Akademik

Greiffenberg
I
Greiffenberg,
 
Catharina Regina von, geborene Freiin von Seyssenegg, Dichterin, * Schloss Seyssenegg (bei Amstetten) 7. 9. 1633, ✝ Nürnberg 8. 4. 1694; lebte, wegen ihres protestantischen Glaubens aus ihrer Heimat verdrängt, seit 1679 meist in Nürnberg, war Mitglied von P. von Zesens Deutschgesinnter Genossenschaft, befreundet mit S. von Birken; gilt als bedeutendste deutsche Dichterin des Barock. In ihrer Lyrik gab sie ihrer Frömmigkeit oft überschwänglichen Ausdruck (»Geistliche Sonette, Lieder und Gedichte. ..«, 1662); sie schrieb ferner Prosameditationen zum Leben Jesu.
 
Ausgaben: Gedichte, herausgegeben von H. Gersch (Neuausgabe 1982); Sämtliche Werke, herausgegeben von M. Bircher u. a., 10 Bände (Neuausgabe 1983).
 
Literatur:
 
H. Cerny: C. R. v. G. (Amstetten 1983);
 P. M. Daly in: Dt. Dichter des 17. Jh., hg. v.H. Steinhagen u. a. (1984).
II
Greiffenberg,
 
Name von geographischen Objekten:
 
 1) Greiffenberg, Stadt im Landkreis Uckermark, Brandenburg, 38 m über dem Meeresspiegel, in seenreicher Umgebung in der südlichen Uckermark, 720 Einwohner
 
Geschichte:
 
Greiffenberg entstand im Schutz einer Burg der Herren von Greiffenberg. Es wurde 1261 erstmals urkundlich erwähnt. Mehrfach zwischen Pommern und Brandenburg wechselnd, fiel Greiffenberg 1446 endgültig an Brandenburg.
 
 2) Greiffenberg in Schlesien, polnisch Gryfów Śląski ['grifuf 'ɕlɔ̃ski], Stadt in der Woiwodschaft Niederschlesien, Polen, am oberen Queis, 7 600 Einwohner; Bekleidungsindustrie, Düngemittel-, Metallmöbelherstellung, Ziegelei.
 
Stadtbild:
 
Spätgotische Pfarrkirche (bis 1512; aus der Zeit der Renaissance Sgraffiti im Gewölbe sowie Grabmäler). Das spätbarocke Rathaus von 1524 wurde 1777 und im 19./20. Jahrhundert (Turm) verändert. Bürgerhäuser des 16.-18. Jahrhunderts, besonders um den Marktplatz. - Bei Greiffenberg die Burgruine Greiffenstein (16. Jahrhundert) auf einem 424 m hohen Basaltkegel.
 
Geschichte:
 
Greiffenberg, eine planmäßig angelegte landesherrliche Gründung aus dem Ende des 13. Jahrhunderts, erhielt 1354 Stadtrecht. Im 16. Jahrhundert war die Stadt Zentrum von Leinenherstellung und -handel. 1945 kam Greiffenberg unter polnische Verwaltung; seine Zugehörigkeit zu Polen wurde durch den Deutsch-Polnischen Grenzvertrag vom 14. 11. 1990 (in Kraft seit 16. 1. 1992) anerkannt.

Universal-Lexikon. 2012.