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Frömmigkeit
Fröm|mig|keit ['frœmɪçkai̮t], die; -:
das Frommsein:
von echter, tiefer Frömmigkeit erfüllt sein.
Syn.: Glaube, Gläubigkeit, Religiosität.

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Frọ̈m|mig|keit 〈f. 20; unz.〉 das Frommsein, Gläubigkeit, Gottesfurcht

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Frọ̈m|mig|keit, die; - [mhd. vrümecheit, spätahd. frumicheit = Tüchtigkeit, Tapferkeit, zu mhd. vrümec, ahd. frumig = tüchtig, tapfer]:
das Frommsein; Gläubigkeit, Gottesfurcht:
von echter, tiefer F. erfüllt sein.

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Frömmigkeit
 
[aus mittelhochdeutsch vrum, vrom »nützlich«, »tüchtig«, »tapfer« (seit dem 15. Jahrhundert zunehmend religiöse Bedeutung)], komplexe seelisch-geistige Grundhaltung und Gestimmtheit des (religiösen) Menschen in Ehrfurcht, Verehrung und Hingabe dem Göttlichen (Numinosen) gegenüber, die sein Denken, Handeln, und Fühlen prägt. Als allgemeinste Bestimmung von Frömmigkeit erscheint in den verschiedenen Religionen »den Göttern das Ihre geben«, eine äußere rituelle Konformität. Die Begriffe »pietas« (lateinisch) und »eusébeia« (griechisch) meinen zugleich auch das angemessene Verhältnis zu den Eltern. Äußere Symbole der Frömmigkeit veräußerlichen und erstarren leicht, sodass Außenstehende leicht die »innere« Religiosität darin vermissen. Die prophetische Frömmigkeit, etwa der griechischen Weisen (z. B. Sokrates) oder der Propheten des Alten Testaments, appelliert an die Innerlichkeit des Menschen, verwirft die Berufung auf Gesetz und Kult allein als ungenügend und verlangt Gesinnungswandel und Umkehr zu Gott, um Rettung und Heil zu finden. Auch die Frömmigkeit Jesu ist prophetische Frömmigkeit (z. B. Markus 12, 28-31). Die Religionswissenschaft sieht die Entwicklung einer nicht nur rituell definierten Frömmigkeit auch an die Entwicklung eines Begriffs von Individualität und Persönlichkeit gebunden. So entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Rahmen der protestantischen Theologie (F. Schleiermacher) ein Begriff der Frömmigkeit, der sich auf ein besonderes Gefühl und unmittelbares Selbstbewusstsein stützt. - Die außerchristlichen Weltreligionen, der chinesische taoistische Universismus, der indische Hinduismus und Buddhismus wie der Islam, appellieren ebenfalls, besonders in ihren mystischen Richtungen, an die Innerlichkeit des Menschen, die sie über die äußeren religiösen Ausdrucksformen und Kulthandlungen stellen. - Da Frömmigkeit die subjektive Seite der Religion ist, ergeben sich verschiedene Frömmigkeitstypen nach Religion, Konfession, Zeit, Nationalität, Temperament, Alter, Geschlecht, Stand, Beruf und den jeweiligen entsprechenden Lebens- und Geisteswerten, die Gegenstand der Religionspsychologie sind. Unterschieden werden u. a.: schlichte Glaubensfrömmigkeit im Sinne vertrauender Hingabe; Observanzfrömmigkeit, bestimmt durch religiös-sittliche Gebote; Kultfrömmigkeit als rituelle Verehrung Gottes oder der Götter; Werkfrömmigkeit als Erstreben des Heils durch gute Werke; asketische Frömmigkeit etwa im Mönchtum; mystische Frömmigkeit im Sinne der Vereinigung mit dem Göttlichen; rationale und emotionale Frömmigkeit je nach Vorherrschen des Denkens, Wollens oder des Gemüts.
 
Literatur:
 
R. Potempa: Persönlichkeit u. Religiosität (1958);
 W. Gruehn: Die F. der Gegenwart (21960);
 J. Sudbrack: Probleme - Prognosen einer kommenden Spiritualität (1969);
 R. Albertz: Persönl. F. u. offizielle Religion (1978);
 
Weltfrömmigkeit. Grundlagen, Traditionen, Zeugnisse, hg. v. A. Zottl (1985);
 
Volksfrömmigkeit in Europa. Beitrr. zur Soziologie popularer Religiosität aus 14 Ländern, hg. v. M. N. Ebertz u. a. (1986);
 F. Weinreb: F. heute. Eine Wende zum neuen Menschen (1986);
 C. Albrecht: Schleiermachers Theorie der F. (1994).

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Frọ̈m|mig|keit, die; - [mhd. vrümecheit, spätahd. frumicheit = Tüchtigkeit, Tapferkeit, zu mhd. vrümec, ahd. frumig = tüchtig, tapfer]: das Frommsein; Gläubigkeit, Gottesfurcht: von echter, tiefer F. erfüllt sein.

Universal-Lexikon. 2012.