Fisher
['fɪʃə],
1) Geoffrey Francis, Lord Fisher of Lambeth [- əv 'læmbeθ], anglikanischer Theologe, * Higham-on-the-Hill (bei Nuneaton) 5. 5. 1887, ✝ Sherborne 15. 9. 1972; 1945-61 Erzbischof von Canterbury, einer der Präsidenten des Weltrates der Kirchen, förderte die Gespräche zwischen Anglikanern und Orthodoxen. Durch seinen Besuch bei Papst Johannes XXIII. (1960), der ersten Begegnung zwischen einem anglikanischen Erzbischof und einem römischen Papst, wollte er der christlichen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der weltweiten Diakonie und der christlichen Sozialhilfe dienen.
2) Irving, amerikanischer Volkswirtschaftler, * Saugerties (N. Y.) 27. 2. 1867, ✝ New York 29. 4. 1947;, 1898-1935 Professor an der Yale University; Vertreter der mathematischen Wirtschaftstheorie, beschäftigte sich besonders mit der Gleichgewichtsproblematik in der Preistheorie; verfasste Beiträge zur Zinstheorie, die grundlegend für die moderne Investitionstheorie sind, zur Geldtheorie (Quantitätstheorie) sowie zur Theorie der Indexzahlen.
Werke: Mathematical investigations in the theory of value and prices, in: Transactions of the Connecticut Academy (1892); The nature of capital and income (1906); The purchasing power of money (1911); The making of index numbers (1922); The theory of interest (1930); Stable money (1935).
3) John, englischer Bischof, * Beverley (bei Kingston upon Hull) 1459 oder 1469, ✝ London 22. 6. 1535; wurde 1504 Kanzler der Universität Cambridge und Bischof von Rochester. Neben Thomas Morus war Fisher der bedeutendste Humanist seiner Zeit in England; er stand in Verbindung mit Reuchlin und war ein Freund von Erasmus von Rotterdam, einem der schärfsten Gegner Luthers. 1529/30 zog sich Fisher den Unwillen Heinrichs VIII. zu, da er sich gegen dessen Scheidung von Katharina von Aragón aussprach. Nach Verweigerung des Suprematseides wurde er 1534 gemeinsam mit Thomas Morus eingekerkert und 1535 hingerichtet. Wenige Wochen vor seiner Hinrichtung war er zum Kardinal erhoben worden (20. 5.). - Heiliger (Tag: 22. 6.).
A. Erb: Thomas Morus. J. F. (1935);
E. E. Reynolds: Saint J. F. (London 1955).
4) John Arbuthnot, 1. Baron (seit 1909) Fisher of Kilverstone [- ɔf 'kɪlvəstən], britischer Admiral, * Ramboda (Ceylon) 25. 1. 1841, ✝ London 10. 7. 1920; war 1904-10 Erster Seelord, prägte die britische Flottenpolitik vor dem Ersten Weltkrieg und begann den Bau von neuen Großkampfschiffen (Dreadnoughts). Im Oktober 1914 wurde Fisher abermals Erster Seelord, trat jedoch im Mai 1915 wegen Missbilligung des Dardanellenunternehmens zurück.
A. J. Marder: From the Dreadnought to Scapa Flow. The Royal Navy in the Fisher Era, 1904-19, 5 Bde. (London 1961-70).
5) Sir (seit 1952) Ronald Aylmer, englischer Genetiker und Statistiker, * East Finchley (heute zu London) 17. 2. 1890, ✝ Adelaide 29. 7. 1962; Professor der Eugenik 1933-43 in London, für Genetik 1943-57 in Cambridge; Mitbegründer der mathematisch ausgerichteten Statistik, entwickelte die neue statistische Schätz- und Testtheorie sowie die nach ihm bezeichnete F-Verteilung (F-Test).
Werke: Statistical methods for research workers (1925); The design of experiments (1935); Contributions to mathematical statistics (1950).
6) Terence, britischer Filmregisseur, * London 1904, ✝ ebenda 1980; drehte zahlreiche Horrorfilme (»Dracula«, 1958; »Die Mumie«, 1959).
Universal-Lexikon. 2012.