Akademik

Rochester
I
Rochester
 
['rɔtʃɪstə],
 
 1) Stadt in der County Kent, Südostengland, am schiffbaren Medway, Nachbarstadt von Chatham, 24 000 Einwohner; Charles Dickens Centre Museum; Zement-, elektrotechnische, Papierindustrie, Maschinenbau.
 
Stadtbild:
 
Ein normannisches Kastell wurde vor 1140 erbaut (mächtiger Keep); Mitte des 12. Jahrhunderts Neubau der Kathedrale mit normannischer, gegliederter Westfassade (Säulenportal mit bedeutender Bauplastik); Krypta mit Bischofsgräbern; Guildhall (1687).
 
Geschichte:
 
In der Römerzeit als Durobrivae entstanden.
 
 
 2) Stadt in Südostminnesota, USA, 70 700 Einwohner; Mayo-Klinik; Herstellung von medizinischen Instrumenten, Elektronikindustrie.
 
Stadtbild:
 
Das Stadtbild wird von den Gebäuden der Mayo Institutions geprägt. Am Stadtrand im Haus (»Mayowood«) des Klinikgründers heute ein Medizinmuseum; IBM-Gebäude von Eero Saarinen (1956-59).
 
Geschichte:
 
Gegründet 1854.
 
 
 3) Stadt im Bundesstaat New York, USA, an der Mündung des Genesee River in den Ontariosee und am New York State Barge Canal, 231 600 Einwohner; die Metropole Area hat 1 Mio. Einwohner; katholischer und anglikanischer Bischofssitz; University of Rochester (gegründet 1850), Rochester Institute of Technology (gegründet 1829 als Rochester Athenaeum; Architekt E. K. Roche, 1966-69), Nazareth College of Rochester (gegründet 1924), Planetarium, Museen; Herstellung fotografischer, optischer und wissenschaftlicher Geräte, ferner Maschinenbau, Nahrungsmittel- und Bekleidungsindustrie; amerikanischer Haupthafen am Ontariosee.
 
Stadtbild:
 
Im ehemaligen Wohnhaus von G. Eastman ist heute ein Fotomuseum; in rekonstruierten Häusern des 19. Jahrhunderts ein Museum für Natur- und Kulturgeschichte der Indianer.
 
Geschichte:
 
Benannt nach Colonel Nathaniel Rochester (* 1752, ✝ 1831); ab 1812 unter dem Namen Rochesterville, ab 1822 Rochester, wurde 1834 Stadt.
 
II
Rochester
 
['rɔtʃɪstə], John Wilmot Earl of, englischer Dichter, * Ditchley (bei Oxford) 1. 4. 1647, ✝ Woodstock (bei Oxford) 26. 7. 1680; wurde bekannt durch sein ausschweifendes Leben am Hof Karls II.; schrieb formvollendete, frivole und zum Teil obszöne, doch auch von tiefem Empfinden getragene Liebeslyrik. Sein wichtigstes Werk, die elegante Verssatire »A satyr against mankind« (1675), spiegelt die desillusionierte Weltsicht des später angesichts schwerer Krankheit zum gläubigen Christen gewandelten bissigen Skeptikers.
 
Ausgaben: Complete poems, herausgegeben von D. M. Vieth (1968); Letters, herausgegeben von J. Treglown (1980); Poems, herausgegeben von K. Walker (1984).
 
Literatur:
 
G. Greene: Lord R.'s monkey (London 1974);
 D. M. Vieth: R. studies 1925-1982. An annotated bibliography (New York 1984);
 
J. W., Earl of R. Critical essays, hg. v. D. M. Vieth: (ebd. 1988).
 

Universal-Lexikon. 2012.