Como,
1) Hauptstadt der Provinz Como, in der Lombardei, Italien, an der Südwestspitze des Comer Sees, an der Gotthardbahn (die Como in einem 7,2 km langen Tunnel umfährt), 200 m über dem Meeresspiegel, 86 400 Einwohner; katholischer Bischofssitz; naturwissenschaftliche Fakultät der Universität von Insubrien (gegründet 1998); Seidenindustrie; Fremdenverkehr (Seilbahn nach Brunate, 716 m über dem Meeresspiegel).
Innerhalb der mit Türmen (u. a. Torre di Porta Nuova, 1192) versehenen Befestigung der Altstadt dominiert der zusammenhängende Baukomplex aus Broletto (ehemaliges Rathaus, um 1215, Fassade 1432), Torre Comunale (um 1215) und Dom (Santa Maria Maggiore, Ende 14.-16. Jahrhunderts; Kuppel von F. Juvarra, 18. Jahrhundert); romanische Kirchen Sant'Abbondio (Basilika des 11. Jahrhunderts, erneuert 1587; im Chor Fresken des 14. Jahrhunderts) und San Fedele (Neubau 11./12. Jahrhundert); verschiedene Palazzi (13.-17. Jahrhundert), im Palazzo Giovio das Museo Civico; am Seeufer das Kriegerdenkmal nach einem Entwurf von A. Sant'Elia (1930/31, von G. und A. Terragni errichtet). 1932-36 erbaute G. Terragni die »Casa del Fascio« (heute Casa del Popolo). Bei Como steht die Villa dell' Olmo (klassizistischer Bau des 18. Jahrhunderts).
Como, das antike Comum, seit 89 v. Chr. Kolonie latinischen Rechts, war eine reiche Handelsstadt der Römer. Nach wechselnder Herrschaft (Heruler, Ostgoten, Byzantiner, Langobarden) wurde es fränkisch; seit dem 4. Jahrhundert Bischofssitz. 1127 von den Mailändern teilweise zerstört, wurde Como 1159 von Kaiser Friedrich I. Barbarossa wieder aufgebaut und war einer der Hauptorte der Ghibellinen. 1335 und endgültig im 15. Jahrhundert kam es an Mailand.
2) italienische Provinz in der Lombardei, 1 288 km2, 537 100 Einwohner.
Universal-Lexikon. 2012.