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Bernhard von Clairvaux
Bernhard von Clairvaux
 
[-klɛr'vo], Abt und Kirchenlehrer, * Schloss Fontaine (bei Dijon) um 1090, ✝ Clairvaux (Département Aube) 20. 8. 1153; aus burgundischem Adel; trat 1112 mit 30 von ihm geworbenen Kandidaten in das Reformkloster (der Zisterzienser) Cîteaux ein und wurde 1115 von dort als Abt zur Gründung des Tochterklosters Clairvaux ausgesandt. Bernhard brachte seinen Orden zu hoher Blüte, viele neue Niederlassungen wurden gegründet. Die Zisterzienser heißen nach ihm auch Bernhardiner.
 
Durch seine Persönlichkeit, seine Frömmigkeit und seine Beredsamkeit (seit dem 15. Jahrhundert wird er »Doctor mellifluus«, »honigfließender Lehrer«, genannt) prägte er seine Zeit, die in der Kirchengeschichtsschreibung nach ihm »Bernhardinisches Zeitalter« genannt wird. Im Auftrag Papst Eugens III., seines Schülers, warb er für den 2. Kreuzzug und gewann 1146 Ludwig VII. und Konrad III. für diesen Gedanken. Gegen die Dialektik des Abaelardus wachte er streng über die Reinheit des Glaubens. Die mittelalterliche Christusmystik und Marienverehrung wurde von seiner Art der Kontemplation bestimmt. Durch seine zahlreichen Schriften wirkte er auf Theologie und geistliches Leben bis in die Neuzeit (u. a. Meister Eckhart, Dante, Thomas von Kempen, Ignatius von Loyola, M. Luther, die Pietisten des 18./19. Jahrhunderts). 1830 wurde Bernhard zum Kirchenlehrer erhoben. - Heiliger (Tag: 20. 8.); wegen seines Beinamens Patron der Imker und Wachszieher, dargestellt u. a. mit einem Bienenkorb.
 
Ausgaben: Sancti Bernardi opera, herausgegeben von J. Leclercq u. a., 8 Bände (1957-77); Sämtliche Werke, herausgegeben von G. B. Winkler u. a., auf mehrere Bände berechnet (1990 ff).
 
Literatur:
 
E. Vacandard: Das Leben des hl. B. v. C., 2 Bde. (a. d. Frz., 1897-98);
 
B. v. C. Mönch u. Mystiker. Internat. Bernhardkongreß Mainz 1953, hg. v. J. Lortz (1955);
 A. H. Bredero: B. v. C. im Widerstreit der Historie (1966);
 G. Wendelborn: B. v. C. (1993).

Universal-Lexikon. 2012.