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Ignatius von Loyola
Ignatius von Loyola
 
[lo'joːla], eigentlich Íñigo López Oñaz y Loyola ['lopɛθ o'ɲaθ i-], katholischer Ordensgründer baskischer Herkunft, * Schloss Loyola (bei Azpeitia, Provinz Guipúzcoa) 1491, ✝ Rom 31. 7. 1556; zunächst in höfischen und militärischen Dienst, wandte er sich nach einer Verwundung bei Pamplona 1521 religiöser Literatur zu und wurde durch mystische Erlebnisse (in Manresa am Montserrat) bekehrt (Grundlegung seines »Exerzitienbüchleins«). Nach einer Palästinawallfahrt 1523/24 Studium in Barcelona, Alcalá de Henares, Paris und Venedig; wegen seelsorglicher Tätigkeit (als Laie) mehrfach vor dem Inquisitionsgericht. 1534 schloss er sich mit einigen Freunden (D. Laínez u. a.) in Paris zu einer religiösen Gemeinschaft zusammen und erhielt 1537 die Priesterweihe. Sein Plan, mit in Paris gesammelten Gefährten in Palästina missionarisch zu wirken, ließ sich nicht verwirklichen. Deshalb stellten sie sich in Rom dem Papst (Paul III.) zur Verfügung. Ab 1537 lebte Ignatius in Rom ganz dem Aufbau seiner Gemeinschaft, der Gesellschaft Jesu (Jesuiten), die 1540 päpstlich bestätigt und deren erster Generaloberer Ignatius 1541 wurde. Seine Schriften (»Regel«, »Satzungen«, »Geistliche Übungen«, »Geistliches Tagebuch«, »Lebenserinnerungen«), seine schulisch-erzieherischen Initiativen (Germanicum, Gregoriana) sowie sein pastoraler Einsatz (Exerzitien) und seine Ordensgründung hatten entscheidende Bedeutung für die kirchliche Erneuerung im 16. Jahrhundert - Heiliger (Tag: 31. 7.).
 
Ausgaben: Briefwechsel mit Frauen, herausgegeben von H. Rahner (1956); Geistliche Briefe, herausgegeben von demselben (31956); Das geistliche Tagebuch, herausgegeben von A. Haas u. a. (1961); Geistliche Übungen, übersetzt von demselben (101991); Die großen Ordensregeln, herausgegeben von H. U. von Balthasar (21961); Der Bericht des Pilgers, übersetzt von B. Schneider (71991).
 
Literatur:
 
I. v. L. Seine geistl. Gestalt u. sein Vermächtnis. 1556-1956, hg. v. F. Wulf (1956);
 H. Rahner: I. v. L. als Mensch u. Theologe (1964);
 P. Quirl: I. v. L., Gründer des Jesuitenordens (21979);
 I. Tellechea: I. v. L. »Allein u. zu Fuß«. Eine Biogr. (a. d. Span., Solothurn 21995).

Universal-Lexikon. 2012.