Altkastili|en,
spanisch Castilla la Vieja [ka'stiʎa la βi'ɛxa], der nördliche Teil Kastiliens, eine ausgedehnte, gebirgsumrahmte Hochebene (Meseta), 650-1 300 m über dem Meeresspiegel, begrenzt im Norden vom Kantabrischen Gebirge, im Osten vom Iberischen Randgebirge, im Süden vom Kastilischen Scheidegebirge, im Westen vom portugiesischen Trás-os-Montes-Gebirge und der bis 600 m tief eingeschnittenen Dueroschlucht. Altkastilien hat kontinental geprägtes Klima (mittlere Temperaturen im Januar: 1-4 ºC; im August: 17-22 ºC) mit langen Frostperioden und Jahresniederschlägen in der Ebene unter 400 mm und im Gebirge über 800 mm. Mit Macchie bestandene, wasserarme Kalktafelflächen (páramos) ragen über weiträumigen Getreidefluren (campiñas) auf der Iberischen Masse und den Tertiärbecken auf, die im Zentrum von Altkastilien, um Valladolid und Zamora, als »Tierra del pan« intensiver genutzt werden (Wein, Zuckerrüben, Getreide). Vor den leichter gangbaren Lücken in der Gebirgsumrahmung, durch die auch die heutigen Verkehrswege führen, liegen die altbefestigten Städte León, Burgos, Ávila und Segovia. Der geographische und historische Raum von Altkastilien bildet heute die Region Kastilien und León mit den Provinzen León, Palencia, Burgos, Soria, Valladolid, Zamora, Salamanca, Ávila und Segovia.
Universal-Lexikon. 2012.