Moose,
Bryophyta, Bryophyten, Moospflanzen, Abteilung der Sporenpflanzen (Kryptogamen) mit rd. 18 000 Arten in etwa 1 330 Gattungen, die in die beiden Klassen Laubmoose und Lebermoose eingeteilt werden. Moose sind kleine, nur mit Rhizoiden (keine echten Wurzeln) ausgestattete, überwiegend auf dem Land vorkommende, autotrophe Pflanzen. Von einer Art ist heterotrophe Ernährungsweise bekannt. Typisch für die Moose ist der heterophasische Generationswechsel. Dabei stellt die unterschiedlich gestaltete, beblätterte Moospflanze (heteroblastische Entwicklung) den (haploiden) Gametophyten dar, auf dem sich (erstmals in der stammesgeschichtlichen Entwicklung der Pflanzen) die mit einer sterilen Hülle umgebenen weiblichen (Archegonien) und männlichen (Antheridien) Sexualorgane befinden. Die völlig anders gestaltete (diploide) Sporophytengeneration entsteht aus der befruchteten Eizelle und bleibt zeitlebens mit dem Gametophyten verbunden, von dem sie auch ernährt wird. In der Kapsel des Sporophyten (Mooskapsel) erfolgt die Bildung der Moossporen.
Pflanzengesellschaften, in denen die Moose dominieren, sind nur die Hochmoore (mit dem Torfmoos) der niederschlagsreichen Gebiete mittlerer Breiten und die arktischen Moostundren. Zahlreiche Moose leben epiphytisch auf Baumstämmen oder (im tropischen Regenwald) auf Blättern von Bäumen. - Die Moosdecken unserer Wälder spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt, da sie aufgrund ihres großen Wasserbindungsvermögens ausgleichend auf die Quellschüttung wirken. Einige Moose sind Bioindikatoren für Luftschadstoffe.
W. Probst: Biologie der Moos- u. Farnpflanzen (1986);
R. Düll: Exkursionstaschenbuch der M. (41993).
Universal-Lexikon. 2012.