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Dubrovnik
Dụ|b|rov|nik:
Hafenstadt an der Adria.

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Dụbrovnik,
 
italienisch Ragusa, Stadt und Seebad in Kroatien, an der süddalmatinischen Küste, auf einer durch Zuschüttung eines »Kanals« (Meeresstraße) mit dem Festland verbundenen Felseninsel (Kalkstein), am Fuße des Berges Srđ (Sergiusberg, 412 m über dem Meeresspiegel, Kabinenseilbahn), 55 600 Einwohner; katholischer Bischofssitz. Dubrovnik ist einer der bekanntesten Ferienorte der kroatischen Adriaküste mit mediterranem Klima und langer Badesaison sowie touristischen Anziehungspunkten: der Altstadt, der begehbaren Stadtmauer, den nahen Inseln Lokrum, Koločep, Lopud und Šipan. Der alte malerische Stadthafen dient nur noch dem Ausflugsverkehr. Jährlich finden die Dubrovniker Sommerfestspiele mit Konzert-, Theater- und Folkloreveranstaltungen statt. - Handels- und Passagierhafen (Autofähren nach Italien) sowie Bahnhof an der Bucht von Gruž, ebenso etwas Industrie (Öl-, Teigwaren-, Likör-, Farbenfabrik); 25 km südlich der Flughafen.
 
Stadtbild:
 
Die Altstadt (UNESCO-Weltkulturerbe), von gewaltigen, mit Wehrtürmen, Bastionen und Forts verstärkten Mauern (rund 1,5 km) umschlossen, wurde 1272-96 planmäßig angelegt, 1520 und 1667 durch Erdbeben und 1991/92 im serbisch-kroatischen Krieg zum Teil stark zerstört. Ihr Wiederaufbau erfolgte mithilfe der UNESCO. Hervorragende Bauten sind der Rektoren-(Fürsten-)Palast (1435-41, geringfügige Veränderungen im 16. und 17. Jahrhundert) mit schönem Arkadeninnenhof; Dom (1672/73-1713, anstelle eines romanischen Vorgängerbaus) mit reicher Ausstattung und Schatzkammer (Reliquiare vom 9. Jahrhundert an); Jesuitenkirche (1690 bis 1725); Sankt-Blasius-Kirche (ursprünglich 14. Jahrhundert; nach Brand als Kreuzkuppelkirche venezianischen Typs 1706-15 neu errichtet); Franziskanerkloster (1317-43, Kirche im 16. und 17. Jahrhundert umgestaltet); Dominikanerkloster (14.-16. Jahrhundert); Palais Sponza (1516-22) im Übergangsstil von der Spätgotik zur Renaissance mit Arkadenvorhalle und -hof (heute Museum und Archiv).
 
Geschichte:
 
Bewohner der um 615 v. Chr. entstandenen Stadt Epidaurus (heute Cavtat), die seit 164 v. Chr. römische Kolonie und seit 530 Bistum war, gründeten im 7. Jahrhundert auf der Flucht vor den Awaren auf einer etwa 20 km entfernten Halbinsel Ragusium, das bald einen beträchtlichen slawischen Bevölkerungsanteil besaß. Die durch ausgedehnten Balkanhandel wohlhabende Stadtrepublik stand 1205-1358 unter venezianischer, danach bis 1526 unter kroatisch-ungarischer Oberhoheit. Auch unter türkischer Herrschaft (bis 1806) war Dubrovnik weitgehend unabhängig und trieb Handel mit Indien und Amerika; nach schwerem Erdbeben 1667 wirtschaftlichen Niedergang. Die intensive Pflege von Kunst und Literatur machte Dubrovnik im 14.-17. Jahrhundert zum »südslawischen Athen«; ein Zentrum der Gegenreformation. 1806-14 von französischen Truppen besetzt, fiel Dubrovnik 1815 an Österreich, kam 1919 an das spätere Jugoslawien und gehörte 1941-44 zum kroatischen Ustascha-Staat. - Im serbisch-kroatischen Krieg 1991/92 stark zerstört.
 
Literatur:
 
V. Vinaver: D. i Turska u XVIII v. (Belgrad 1960);
 A. Kolendić: D. (ebd. 1965; dt.);
 F. W. Carter: D. (Ragusa): A classic city-state (London 1972);
 B. Krekić: D. in the 14th and 15th centuries (Neuausg. Norman, Okla., 1972).

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Dụ|brov|nik: Hafenstadt an der Adria.

Universal-Lexikon. 2012.