Kreuz|kup|pel|kir|che 〈f. 19〉 byzantin. Kirche mit einem griech. Kreuz als Grundriss u. einer Kuppel über dem Mittelpunkt
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Kreuzkuppelkirche,
Kirche über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes, ursprünglich mit einer Kuppel über der Vierung, später auch mit weiteren Kuppeln über den einzelnen Raumteilen. Älteste Zeugnisse aus frühchristlicher Zeit sind in Anatolien erhalten (armenische Kunst). Der Typus wurde in der byzantinischen Baukunst des 6. und 7. Jahrhunderts zur Kreuzkuppelkirche mit Vierungskuppel und weiteren vier Kuppeln über den Kreuzarmen weiterentwickelt (Apostelkirche in Konstantinopel, zwischen 536 und 546; nicht erhalten) und war in dieser Form in mittelbyzantinischer Zeit vorherrschend. Die Kuppel wird meist von vier Pfeilern getragen und hat in der Regel einen Tambour. Diesen Typ griff auch die mittelalterliche Baukunst des Abendlandes auf (San Marco in Venedig, 1063-95). Als Kirche mit mittlerer Hauptkuppel und vier oder mehr Nebenkuppeln in den Zwickeln der gewölbten Kreuzarme bildete die Kreuzkuppelkirche den Ausgangspunkt für die ostkirchlichen Bauten (Sophienkathedrale in Kiew, 1037 bis um 1100).
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Kreuz|kup|pel|kir|che, die: Kirchenbau mit dem Grundriss eines griechischen Kreuzes u. einer Kuppel über der Vierung bzw. weiteren Kuppeln über den vier Kreuzarmen.
Universal-Lexikon. 2012.