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steif
formell; knochig (umgangssprachlich); hölzern (umgangssprachlich); immobil; unveränderlich; unbeweglich; statisch; starr; feststehend; rigide; bewegungslos; verkrampft; fest; verspannt

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steif [ʃtai̮f] <Adj.>:
1.
a) sich aufgrund seiner Beschaffenheit nicht leicht biegen, knicken lassend:
steifes Blech, Papier; ein steifer Hut; die Wäsche war ganz steif [gefroren]; sein Penis wurde steif.
Syn.: fest, hart, starr.
b) (besonders von Gelenken, Gliedmaßen) von verminderter oder nicht mehr bestehender Beweglichkeit:
ein steifer Hals; ein steifes Bein; ich hatte so lange keinen Sport getrieben, dass ich ganz steif war.
Syn.: klamm, starr, unbeweglich.
c) (von bestimmten, in ihrem Ausgangsstadium mehr oder weniger flüssigen Nahrungsmitteln) [schaumig und] fest:
die Sahne ist nicht steif genug; Eiweiß steif schlagen.
2.
a) verkrampft und unbeholfen; nicht graziös:
er machte eine steife Verbeugung.
Syn.: eckig, hölzern, linkisch, ungelenk.
b) förmlich und unpersönlich:
bei dem Empfang ging es sehr steif zu.
Syn.: formell, verkrampft.

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steif 〈Adj.〉
1. starr, fest, unbeweglich, nicht biegsam
2. ungelenk, schwer zu bewegen (Glieder, Gelenke)
3. mit Wäschestärke gestärkt (Kragen, Wäsche)
4. sehr dickflüssig, fast ganz fest (Eischnee, Pudding)
5. 〈fig.〉 förmlich, gezwungen (Benehmen)
6. 〈umg.〉 erigiert
● ein \steifes Bein, einen \steifen Arm haben; eine \steife Brise starke u. ständig wehende B.; ein \steifer Grog starker G.; einen \steifen Hals haben Halsstarre; \steifer Hut H. aus festem Material; \steifes Schiff 〈Seemannsspr.〉 sich nur wenig wiegendes Sch.; \steife See starkbewegte S. ● jmdn. \steif begrüßen 〈fig.〉; „Wie Sie wünschen!“, sagte er \steif 〈fig.〉; \steif schlagen = steifschlagen; er verbeugte sich \steif 〈fig.〉; seine Glieder sind im Alter, durch die Gicht \steif geworden; ich bin vom langen Sitzen ganz \steif geworden; zugehen: bei ihnen geht es immer etwas \steif zu 〈fig.〉 ● etwas \steif und fest behaupten hartnäckig behaupten ● meine Finger sind \steif vor Kälte; \steif wie ein Brett 〈umg.〉 [<mdt., mnddt. stif „steif, starr, stattlich“ <germ. *stifa „unbiegsam, starr, aufrecht“; verwandt mit Stift]

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steif <Adj.> [mhd. (md.) stīf, eigtl. = (bes. von Holzpfählen) unbiegsam, starr; aufrecht]:
1. nicht weich, wenig biegsam, von einer gewissen Festigkeit u. Starre:
-er Karton;
die Wäsche war s. gefroren, war s. wie ein Brett (ugs.; ganz starr geworden).
2. (bes. von Körperteilen, Gelenken, Gliedmaßen) von verminderter od. [vorübergehend] nicht mehr bestehender Beweglichkeit:
ein -er Nacken;
er hat ein -es Bein (sein Kniegelenk ist unbeweglich geworden);
sie ist ganz s. geworden (hat ihre körperliche Elastizität eingebüßt).
3. (ugs.) erigiert.
4. (in seiner Haltung, seinen Bewegungen o. Ä.) ohne Anmut; unelastisch; ungelenk; verkrampft wirkend:
ein -er Gang;
sich s. bewegen.
5. förmlich u. unpersönlich; leicht gezwungen wirkend:
ein -er Empfang;
er ist ein sehr -er Mensch.
6. (in Bezug auf bestimmte, in ihrem Ausgangsstadium mehr od. weniger flüssige Nahrungsmittel) [schaumig u.] fest:
Eiweiß s. schlagen.
7. (Seemannsspr.) von ziemlicher Heftigkeit, Stärke:
ein -er Wind;
eine -e (stark bewegte) See.
8. (ugs.) stark, kräftig (3):
ein -er Grog.
9.
s. und fest (ugs.; mit großer Bestimmtheit, unbeirrbar, unerschütterlich: etw. s. und fest behaupten, glauben).

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steif,
 
seemännisch: 1) straff gespannt, z. B. bei Tauwerk; 2) gesagt von Schiffen mit einem großen Stabilitätsmoment (Stabilität), das kurze, harte Bewegungen im Seegang macht; 3) für Wind der Stärke 7 nach der Beaufort-Skala.

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steif <Adj.> [mhd. (md.) stīf, eigtl. = (bes. von Holzpfählen) unbiegsam, starr; aufrecht]: 1. nicht weich, wenig biegsam, von einer gewissen Festigkeit u. Starre: -er Karton; -e Pappe; ein -er (gestärkter od. versteifter) Kragen; die Wäsche war s. gefroren, war s. wie ein Brett (ugs.; ganz starr geworden). 2. (bes. von Körperteilen, Gelenken, Gliedmaßen) von verminderter od. [vorübergehend] nicht mehr bestehender Beweglichkeit: ein -er Hals, Nacken; Die Finger des Operateurs sind s. vor Frost (Plievier, Stalingrad 241); er hat ein -es Bein (sein Kniegelenk ist unbeweglich geworden); s. in den Gelenken sein; Aber diese Toten ... waren s. wie Holzpfähle (Plievier, Stalingrad 189); sie ist ganz s. geworden (hat ihre körperliche Elastizität eingebüßt); *die Ohren s. halten ( ↑Ohr); den Nacken s. halten ( ↑Nacken). 3. (ugs.) erigiert: ein -es Glied; Es war ein erregendes Behagen, und mein Geschlecht wurde s. (Schlink, Vorleser 26); <subst.:> Mitten im Unterricht bekam ich einen Steifen (Wilhelm, Unter 57). 4. (in seiner Haltung, seinen Bewegungen o. Ä.) ohne Anmut; unelastisch; ungelenk; verkrampft wirkend: ein -er Gang; eine -e Haltung; sich s. bewegen; Rupp ... saß s. da und schaute auf die Geschworenen (Baum, Paris 71). 5. förmlich u. unpersönlich; leicht gezwungen wirkend: ein -er Empfang; er ist ein sehr -er Mensch; Die Engländer, sagt man, seien s. (Koeppen, Rußland 173); ... bemerkte das Fräulein s. (Langgässer, Siegel 413); Ü dass ... ein -es Meublement ... in den „Salotto“ gestopft wurde, darin er ... schlief (Thieß, Legende 115). 6. (in Bezug auf bestimmte, in ihrem Ausgangsstadium mehr od. weniger flüssige Nahrungsmittel) [schaumig u.] fest: Mit Dessertwein übergießen (= Erdbeeren) und gut gekühlt mit -er Sahne servieren (Petra 8, 1971, 21); Eiweiß s. schlagen. 7. (Seemannsspr.) von ziemlicher Heftigkeit, Stärke: ein -er Wind; eine -e (stark bewegte) See; der Wind steht s. aus Südost. 8. (ugs.) stark, ↑kräftig (3): ein -er Grog. ∙ 9. unverwandt: Sehen Sie mich an! Steif an! Aug' in Auge (Lessing, Emilia Galotti IV, 5). 10. *s. und fest (ugs.; mit großer Bestimmtheit, unbeirrbar, unerschütterlich): etw. s. und fest behaupten, glauben.

Universal-Lexikon. 2012.