Pen|ta|teuch 〈m.; -s; unz.〉 die fünf Bücher Mose im AT [zu grch. pentateuchos „aus fünf Büchern bestehend“]
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Pen|ta|teuch, der; -[s] [kirchenlat. pentateuchus < griech. pentáteuchos = Fünfrollenbuch, zu: teuchos = Buch] (christl. Rel.):
die fünf Bücher Mose im Alten Testament.
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Pentateuch
[griechisch »Fünfrollenbuch«] der, -s, Bezeichnung für die fünf Bücher Mose: Genesis (1. Buch Mose), Exodus (2. Buch Mose), Levitikus (3. Buch Mose), Numeri (4. Buch Mose), Deuteronomium (5. Buch Mose); erster (und für das Judentum wichtigster) Teil der hebräischen Bibel beziehungsweise des alttestamentlichen Kanons; nach dem Babylonischen Exil als Thora (Weisung, Gesammelt) bezeichnet, weil er Gottes Willensoffenbarung am Sinai (2. Buch Mose 19 bis 4. Buch Mose 10, 10) enthält. Der Pentateuch wurde von den Samaritanern im 4. Jahrhundert v. Chr. als einziges heiliges Buch bei der Abspaltung von den Israeliten beibehalten. Eine Übersetzung ins Griechische erfolgte bereits im 3. Jahrhundert v. Chr. (Septuaginta).
Der Pentateuch bietet einen breit ausgeführten heilsgeschichtlichen Aufriss von der Schöpfung der Welt (Urgeschichte, 1. Buch Mose 1-11) über die Zeit der Erzväter (1. Buch Mose 12-50), den Aufenthalt in und den Auszug aus Ägypten (2. Buch Mose 1-15), Wüstenwanderung und Gesetzgebung am Sinai (2. Buch Mose 15 bis 4. Buch Mose 10) bis zu der beginnenden Landnahme und dem Tod Moses (4. Buch Mose 10 bis 5. Buch Mose 34). Diesem Erzählungsablauf sind umfangreiche gesetzliche Stoffe eingegliedert.
Im Alten Testament selbst werden nur Teile des Pentateuchs direkt auf Mose zurückgeführt (u. a. das Bundesbuch). Erst Philon von Alexandria und Josephus Flavius erwähnen Mose als Verfasser des gesamten Pentateuchs; dies wird vom Neuen Testament (z. B. Lukas 24, 44), der altkirchlichen und jüdischen Tradition übernommen. Zweifel an Mose als Verfasser des Pentateuchs finden sich bereits im Altertum (Celsus) und im Mittelalter (besonders bei dem jüdischen Gelehrten Abraham Ben Meir Ibn Esra), sie verdichteten sich im 17. Jahrhundert (B. Spinoza) und führten in der Aufklärung zur Widerlegung der mosaischen Verfasserschaft (Henning Bernhard Witter, * 1683, ✝ 1715; Jean Astruc, * 1684, ✝ 1766; J. G. Eichhorn). Beobachtungen zum Wechsel der Gottesbezeichnungen innerhalb des Pentateuchs (Jahwe, Elohim), zum Wortschatz, zu Widersprüchen und Dubletten, zu unterschiedlichen religiös-theologischen Anschauungen (Literarkritik) ermöglichen es, im Pentateuch verschiedene schriftliche Quellen deutlich zu machen (Quellenscheidung).
Der Erklärungsversuch, der sich seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts durchgesetzt hat und bis heute die Diskussion bestimmt, ist die von J. Wellhausen zur Anerkennung gebrachte »neuere Urkundenhypothese«. Danach liegen dem Pentateuch vier Quellen zugrunde: 1) der Jahwist, entstanden wahrscheinlich im 10. Jahrhundert v. Chr. am Hof Salomos; 2) der Elohist, benannt nach der in dieser Quellenschicht häufig gebrauchten Gottesbezeichnung Elohim, entstanden im 9. Jahrhundert v. Chr. im Nordreich; wie der Jahwist ist der Elohist ein Erzählwerk, das viel ehemals mündlich überliefertes Material verarbeitet; 3) das Deuteronomium; 4) die Priesterschrift. Diese Quellen sind in verschiedenen Redaktionsstufen zusammengearbeitet worden, wobei ein Schlussredaktor die Priesterschrift zugrunde legte und die bereits vereinigten Quellen Jahwist und Elohist (Jehovist) sowie das Deuteronomium einfügte. An die gesetzlichen Partien gliederten sich noch weitere Gesetzesmaterialien an.
Die Forschung hat sich seit H. Gunkel der Frage nach den literarischen und vorliterarischen Textformen und Überlieferungen zugewandt (Formgeschichte; Überlieferungsgeschichte). So können die theologischen Intentionen der Quellen im Vergleich zu den mündlichen Vorstufen besser erfasst werden. Umstritten sind in neuester Zeit Datierung und Charakterisierung der einzelnen Quellen (Hans Heinrich Schmid, * 1937) und die Quellenhypothese überhaupt (Rolf Rendtorff, * 1925).
M. Noth: Überlieferungsgesch. des P. (31966);
Hans H. Schmid: Der sogenannte Jahwist. Beobachtungen u. Fragen zur P.-Forschung (Zürich 1976);
H. Gunkel: Genesis (91977);
J. Wellhausen: Prolegomena zur Gesch. Israels (Neuausg. 1981);
H.-J. Kraus Gesch. der historisch-krit. Erforschung des A. T. (41989);
E. Blum: Studien zur Komposition des P. (1990);
Werner H. Schmidt: Einf. in das A. T. (51995);
Ludwig Schmidt: Ges. Aufsätze zum P. (1998).
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Pen|ta|teuch, der; -s [kirchenlat. pentateuchus < griech. pentáteuchos = Fünfrollenbuch, zu: teuchos = Buch] (christl. Rel.): die fünf Bücher Mose im Alten Testament.
Universal-Lexikon. 2012.