Wẹllhausen,
Julius, evangelischer Theologe und Orientalist, * Hameln 17. 5. 1844, ✝ Göttingen 7. 1. 1918; wurde 1872 Professor für Altes Testament in Greifswald, 1882 Professor für semitische Sprachen in Halle (Saale), 1885 in Marburg, 1892 in Göttingen. Als Alttestamentler befasste sich Wellhausen v. a. mit der Analyse der Quellenschriften des Pentateuchs und der älteren Geschichtsbücher des Alten Testaments Bahnbrechend wurde seine »neuere Urkundenhypothese«, der zufolge die Priesterschrift späteste, aber grundlegende Quellenschrift des Pentateuchs ist. Aufbauend auf der Untersuchung der israelitischen und jüdischen Geschichte wandte er sich seit 1903 der Exegese des Neuen Testaments zu. Seit 1882 widmete er sich arabistischen Studien.
Werke: Die Composition des Hexateuchs, in: Jahrbuch für deutsche Theologie, Band 21 und 22 (1876-77); Geschichte Israels, Teil 1 (1878, mehr nicht erschienen, ab 21883 unter dem Titel Prolegomena zur Geschichte Israels); Reste arabischen Heidentumes (1887); Israelitische und jüdische Geschichte (1894); Das arabische Reich und sein Sturz (1902); Einleitung in die drei ersten Evangelien (1905); Das Evangelium Johannis (1908).
L. Perlitt: Vatke u. W. (1965);
Universal-Lexikon. 2012.