* * *
Ka|li|ber [ka'li:bɐ], das; -s, -:1. innerer Durchmesser von Rohren, besonders vom Lauf einer Feuerwaffe:
der Revolver hat ein großes Kaliber.
Zus.: Großkaliber, Kleinkaliber.
2.
a) (ugs.) als ganz besondere [imponierende] Art, Sorte empfunden:
einen Mann solchen Kalibers wird man so leicht nicht mehr finden; Künstler älteren Kalibers; eine Frau von diesem Kaliber wird nicht lange zögern.
b) (abwertend) als besonders unangenehme Art, Sorte empfunden:
dieser Gauner ist das gleiche Kaliber/vom gleichen Kaliber wie der Erpresser; Leute dieses Kalibers machen sich leicht verdächtig.
* * *
Ka|li|ber 〈n. 13〉
1. lichte Weite von Röhren u. Bohrungen
2. Durchmesser von Geschossen
3. Abstand der Walzen im Walzgerüst eines Walzwerkes
4. 〈fig.〉 Art, Sorte, Größenordnung
● ein Revolver vom \Kaliber 38; für einen Unternehmer von seinem \Kaliber ist das ein Leichtes 〈fig.〉; der nächste Gegner ist von einem ganz anderen \Kaliber 〈fig.〉 ist wesentlich schwerer zu besiegen [<frz. calibre „Durchmesser der Geschützmündung bzw. des Geschosses“ <ital. calibro „Messgerät zur Bestimmung des Gewichts von Kanonenkugeln“ <mlat. calibrum „Halseisen der Gefangenen, Kumt der Zugtiere“ <arab. qalib „Form, Modell“, grch. kalopodion „Schusterleisten“, eigtl. „Holzfüßchen“; zu kalon „Holz“ + pous, Gen. podos „Fuß“]
* * *
Ka|li|ber , das; -s, - [frz. calibre < arab. qālib = Schusterleisten; Form, Modell < griech. kalopódion = Schusterleisten, eigtl. = Holzfüßchen]:
1.
a) (Technik, Waffent.) innerer Durchmesser von Rohren, Bohrungen o. Ä., bes. des Laufs, Rohres von Feuerwaffen:
das Rohr hat ein K. von 12,5 mm;
Waffen aller, verschiedener K.;
b) (Waffent.) äußerer Durchmesser eines Geschosses:
Geschosse großen -s;
sie schossen mit schweren -n (Geschossen großen Kalibers).
2. (Metallbearb. veraltend) Messgerät zum genauen Bestimmen des inneren od. äußeren Durchmessers an Werkstücken.
3. (Uhrmacherei)
a) Form eines Uhrwerks (z. B. rund, quadratisch);
b) Durchmesser eines Uhrgehäuses.
4. (Technik) Aussparung, Abstand zwischen zwei Walzen bei einem Walzwerk.
5. (ugs., häufig abwertend) Art, Sorte:
ein Verbrecher tollsten -s;
einem Politiker von solchem K. (Format) war das nicht zuzutrauen.
* * *
Kaliber
[französisch, von arabisch qālib »Form«, »Modell«; »Schusterleisten«, von griechisch kalopódion »Schusterleisten«, eigentlich »Holzfüßchen«] das, -s/-,
1) Hüttenkunde: Einschnitt (Walzspalt) zwischen zwei Walzen, der das Walzprofil ergibt. Im offenen Kaliber kann das Walzgut »breiten«, d. h. ungehindert zur Seite ausweichen. Profile (z. B. Doppel-T-Träger) werden in halb offenen oder geschlossenen Kalibern ausgewalzt.
2) Metallbearbeitung: Lehre.
3) Pferdezucht: Bezeichnung für das Gewicht eines Pferdes in Bezug auf seine Widerristhöhe. Aufgrund ihres Kalibers werden Pferde in die Kategorien »leicht«, »mittel« und »schwer« unterteilt.
4) Uhrentechnik: bei Kleinuhren ursprüngliche Bezeichnung für die Größe (angegeben in Pariser Linien [1''' = 2,256 mm]) und die Form (rund, quadratisch u. a.) des Uhrwerks; heute Bezeichnung für eine Uhrwerksgattung (Kaliber für Herrenuhren, Kaliber für Automatikuhren u. a.).
5) Waffenkunde: innerer Durchmesser von Lauf oder Geschützrohr (bei gezogenem Lauf oder Rohr von Feld zu Feld gemessen); Maßeinheiten sind mm, cm oder Bruchteile von englisch Zoll (inch), besonders im angelsächsischen Bereich (1 Zoll = 25,4 mm; z. B.. 311 = 0,311 Zoll); abweichend hiervon bei Schrotflinten nach einem alten englischen Maßsystem die Zahl der kalibergleichen Bleikugeln, die zusammen 1 englisches Pfund wiegen. Gängige Kaliber sind bei Gewehren 5,6 bis 7,9 mm, bei Faustfeuerwaffen 6,35 bis 11 mm, bei Maschinengewehren 7,62 bis 12,7 mm, bei Maschinenkanonen 20 bis 60 mm, bei Panzerkanonen 105 bis 125 mm, bei Artilleriegeschützen 105 bis 203 mm. - Die Kaliberlänge (Abkürzung L) ist die Länge des Geschützrohres, angegeben als Vielfaches des jeweiligen Kalibers; aus Kaliber und Kaliberlänge lässt sich die tatsächliche Rohrlänge errechnen. Beispiel: Bei einer 155-mm-Feldhaubitze L /39 beträgt die Rohrlänge 15,5 cm × 39 = 6,045 m.
* * *
Ka|li|ber, das; -s, - [frz. calibre < arab. qālib = Schusterleisten; Form, Modell < griech. kalopódion = Schusterleisten, eigtl. = Holzfüßchen]: 1. a) (Technik, Waffent.) innerer Durchmesser von Rohren, Bohrungen o. Ä., bes. des Laufs, Rohres von Feuerwaffen: das Rohr hat ein K. von 12,5 mm; Beide (= Geschütze) hatten größeres K. als das Geschütz des U-Bootes (Ott, Haie 249); Waffen aller, verschiedener K.; Es schoss bei Tag und Nacht ... aus großen -n (Geschützen mit großem Kaliber; Kuby, Sieg 236); b) (Waffent.) äußerer Durchmesser eines Geschosses: Geschosse großen -s; sie schossen mit schweren -n (Geschossen großen Kalibers); Ü die Vorwürfe ... waren ja auch schweres K. (ugs.; waren massiv; Hörzu 36, 1975, 8). 2. (Metallbearb. veraltend) Messgerät zum genauen Bestimmen des inneren od. äußeren Durchmessers an Werkstücken. 3. (Uhrmacherei) a) Form eines Uhrwerks (z. B. rund, quadratisch); b) Durchmesser eines Uhrgehäuses. 4. (Technik) Aussparung, Abstand zwischen zwei Walzen bei einem Walzwerk. 5. (ugs., häufig abwertend) Art, Sorte: Die Clique, die klatscht, ist das gleiche K. (ist vom gleichen Schlag) wie die Clique, die pfeift (Benn, Leben 47); Künstler älteren -s (Künstler, die schon älter sind) sind nicht gefragt (Sonntagspost 3. 12. 67, 19); ein Verbrecher tollsten -s (Spiegel 18, 1966, 65); einem Politiker von solchem K. (Format) war das nicht zuzutrauen; Von weit größerem K. aber sind die fast 500 Millionen Mark, die sich die Parteien ... genehmigen (Woche 14. 2. 97, 11).
Universal-Lexikon. 2012.