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Re|so|nanz [rezo'nants̮], die; -, -en:1. (Physik, Musik) Mitschwingen oder Mittönen eines Körpers mit einem anderen:
die Resonanz des Instruments ist schlecht; Resonanz erzeugen.
Syn.: ↑ Widerhall.
2. durch etwas hervorgerufene Diskussionen, Äußerungen, Reaktionen:
die Resonanz auf diesen Vorschlag war schwach; etwas findet Resonanz, stößt auf Resonanz.
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Re|so|nạnz 〈f. 20〉
1. 〈Phys.〉 Mitschwingen, Mittönen eines Körpers durch auf ihn einwirkende Schwingungen gleicher Wellenlänge (kann beim ungebremsten Anwachsen zur Resonanzkatastrophe führen)
2. 〈Chem.〉 das Hin- u. Herschwingen von Elektronen innerhalb von ungesättigten Molekülen; Sy Mesomerie
3. 〈fig.〉 Widerhall, Anklang
● (mit einem Bericht, Vorschlag usw.) keine \Resonanz finden 〈fig.〉 [<lat. resonantia „Widerhall“; zu resonare „einen Widerhall geben“]
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Re|so|nạnz [gleichbed. frz. résonance (slat. resonantia = Widerhall, Echo)], die; -, -en:
1) in der Chemie bes. im angloamer. Sprachbereich dem älteren gleichbed. Begriff ↑ Mesomerie vorgezogene Bez., auch in Zus. u. Fügungen wie Resonanzeffekt oder R-Effekt (↑ M-Effekt), resonanzstabilisiert, Resonanzenergie, Resonanzhybrid;
2) in Physik u. Technik Bez. für das Mitschwingen eines schwingungsfähigen Systems unter Einwirkung periodisch einwirkender Kräfte, deren Frequenz gleich oder nahezu gleich einer Eigenfrequenz (R.-Frequenz) des Systems ist. Die Phänomene der Resonanzabsorption bilden die Grundlage für mehrere spektroskopische Arbeitstechniken, z. B. RIS u. EPR-, NMR-, NQR-, ICR- u. Mößbauer-Spektroskopie;
3) in der Elementarteilchenphysik bezeichnet man als R. kurzlebige (10‒23s) Zustände bei Hadronen (Massenresonanzen).
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Re|so|nạnz , die; -, -en [(frz. résonance <) spätlat. resonantia = Widerhall, zu lat. resonare, ↑ resonieren]:
1. (Physik, Musik) das Mitschwingen, -tönen eines Körpers in der Schwingung eines anderen Körpers:
R. erzeugen;
das Instrument hat keine gute R.
2. (bildungsspr.) Gesamtheit der Diskussionen, Äußerungen, Reaktionen, die durch etw. hervorgerufen worden sind u. sich darauf beziehen; Widerhall, Zustimmung:
die R. auf diesen Vorschlag war schwach;
R. finden;
auf R. stoßen.
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I Resonạnz
[französisch résonance, von spätlateinisch resonantia »Widerhall«] die, -/-en,
2) Astronomie: Besonderheit bei der gravitativen Wechselwirkung zwischen Himmelskörpern, wenn 1) eine Kommensurabilität der Umlaufzeiten zweier Himmelskörper um einen dritten besteht, was zu periodischen Bahnstörungen führt, oder wenn 2) ein durch kleine ganze Zahlen darstellbares Verhältnis der Rotationsperiode eines Himmelskörpers zu seiner Umlaufzeit um einen anderen existiert; eine Umlauf-Rotationsresonanz besteht u. a. bei der gebundenen Rotation.
3) Chemie: die Mesomerie.
4) Physik: 1) ursprünglich das Mitklingen, allgemein das Mitschwingen eines schwingungsfähigen physikalischen Systems (Resonator), wenn es durch eine äußere periodische Kraft mit einer Frequenz (Resonanzfrequenz) erregt wird, die einer Eigenfrequenz des Systems gleich oder nahezu gleich ist (Eigenschwingung). Bei der Erregung mit der Resonanzfrequenz hat die erzwungene Schwingung eine Phasenverschiebung von π / 2 gegenüber der erregenden Schwingung. In schwach gedämpften Systemen können Resonanzen auch bei geringer Erregungsleistung und/oder schwacher Kopplung an ein (anderes) schwingendes System auftreten und bis zur Selbstzerstörung des Resonators führen (Resonanzkatastrophe). Resonanzen treten in vielen Gebieten der Natur und der Technik auf. Bei manchen Anwendungen sucht man sie zu vermeiden (z. B. Motoren und die meisten Maschinen, Bauwerke), in anderen sind sie erwünscht (z. B. Rüttelgeräte und Schwingkreise). Die Klangerzeugung vieler Musikinstrumente und der menschlichen Stimme beruht auf Resonanzwirkungen im weiteren Sinn (z. B. die schwingende Luftsäule in Blasinstrumenten oder der Resonanzboden beim Klavier).
2) Man spricht von Resonanz, wenn Atome, die durch Einstrahlung einer elektromagnetischen Strahlung bestimmter Frequenz in einen Anregungszustand gebracht wurden, wieder Strahlung der gleichen Frequenz abstrahlen (Resonanzstrahlung, Resonanzfluoreszenz), wobei die Atome in ihren Grundzustand zurückkehren. - Weil bei der Anregung für einen Frequenzbereich, der dem Abstand zweier Energieniveaus entspricht (einsteinsches Gesetz), eine charakteristische Überhöhung des Wirkungsquerschnitts auftritt, werden in der Atom-, Kern- und Elementarteilchenphysik in einem übertragenen Sinne die in Abhängigkeit von der Energie (beziehungsweise der Frequenz) der einfallenden Strahlung auftretenden, mehr oder weniger scharfen Überhöhungen des Wirkungsquerschnitts von Reaktionen als Resonanz bezeichnet. Die Halbwertsbreite solcher Resonanzen ist aufgrund der heisenbergschen Unschärferelation mit der mittleren Lebensdauer des betreffenden Anregungszustands verbunden. In hochenergetischen Stoßexperimenten auftretende derartige Resonanzen können auch als kurzlebige Elementarteilchen gedeutet werden (Massenresonanzen).
5) Quantenmechanik: eine bei quantenmechanischen Systemen mit verschiedenen Zuständen gleicher Energie auftretende Erscheinung: Bei der Aufhebung der Entartung durch eine (schwache) Störung fluktuiert die Energie des Systems zwischen den Zuständen, ähnlich wie bei gekoppelten Pendeln. Diese von W. Heisenberg 1926 bei der quantenmechanischen Behandlung des Heliumatoms eingeführte quantenmechanische Resonanz liefert einen Beitrag zur Gesamtenergie des Systems; sie spielt auch eine wichtige Rolle in der Theorie der chemischen Bindung.
II
Resonanz
[lateinisch, wörtlich »Widerhall«], das Mitschwingen eines Körpers in der Schwingung (Grund- oder Obertonbereich) eines anderen Körpers mit dem Ziel der Klangverstärkung und -beeinflussung. Sowohl die menschliche Stimme als auch der Ton der meisten Musikinstrumente bedürfen aufgrund ihrer geringen Grundlautstärke der Resonanzverstärkung. Während unsere Stimme Resonanz durch den Nasen-Rachen-Raum und den Brustkorb erhält, gibt es bei den Instrumenten unterschiedlichste Resonatoren, z. B. das Korpus bei Gitarre und Violine, Rohr und Schalltrichter bei den Blasinstrumenten, den Kessel bei der Pauke, das Resonanzfell bei Trommeln, den Resonanzboden beim Klavier, den Mundraum bei der Maultrommel usw. Die Bedeutung und Wirkung des Resonanzkörpers wird deutlich, wenn man den elektrisch verstärkten Klang einer Akustik-, Halbresonanz- und Brettgitarre miteinander vergleicht. Elektrisch verstärkte und elektronische Instrumente können auf das natürliche Resonanzprinzip verzichten. Die daraus resultierenden unterschiedlichen Klangfarben werden in der populären Musik heute maximal genutzt.
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Re|so|nạnz, die; -, -en [(frz. résonance <) spätlat. resonantia = Widerhall, zu lat. resonare, ↑resonieren]: 1. (Physik, Musik) das Mitschwingen, -tönen eines Körpers in der Schwingung eines anderen Körpers: R. erzeugen; das Instrument hat keine gute R.; in R. geraten. 2. (bildungsspr.) Diskussion, Äußerungen, Reaktionen, die durch etw. hervorgerufen worden sind u. sich darauf beziehen; Widerhall, Zustimmung: die R. auf diesen Vorschlag war schwach; [eine große, positive] R. finden; Beide Filme ... erzielten beim Publikum ... nicht die erhoffte R. (Szene 8, 1984, 47); auf R. stoßen; ohne jede R.; Die Kosten für den Sozialberater machen sich bezahlt. Das sei nicht nur an der positiven R. der Mitarbeiter abzulesen, sondern auch an dem besseren Arbeitsklima (Zeit 22. 4. 99, 38).
Universal-Lexikon. 2012.