Wạldheim,
Stadt im Landkreis Döbeln, Sachsen, im Mittelsächsischen Hügelland an der Zschopau, zwischen Freiberger und Zwickauer Mulde, 9 700 Einwohner; Schaubergwerk, Gefängnismuseum; Kosmetikindustrie, Polstermöbelbau, Holz-, Papierindustrie. Talaufwärts liegt die Burg Kriebstein (1384-1408; Museum), die den Nordteil der Kriebsteintalsperre überragt.
Waldheim, 1198 erstmals urkundlich erwähnt, ist seit 1268 urkundlich als Stadt bezeugt.
Wạldheim,
Kurt, österreichischer Politiker, * Sankt Andrä-Wördern (Niederösterreich) 21. 12. 1918; Absolvent der österreichischen Konsularakademie, nahm als Ordonnanzoffizier der deutschen Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil. Ab 1945 im diplomatischen Dienst der Republik Österreich, nahm er u. a. (mit Unterbrechungen) an den Verhandlungen über den Österreichen Staatsvertrag teil und war 1956-58 Gesandter, 1958-60 Botschafter in Ottawa, 1964-68 und 1970/71 ständiger Vertreter bei der UNO. Als Außenminister (1968-70) trug Waldheim wesentlich zum Abschluss des »Südtirolpaketes« bei und förderte die Beziehungen zur EG. - Als Generalsekretär der UNO (1972-81) bemühte sich Waldheim besonders um Lösungen in den Konflikten um Zypern und Namibia sowie um eine Deeskalation des Nahostkonfliktes. Nachdem Waldheim 1971 F. Jonas unterlegen war, wurde er am 8. 6. 1986 als Kandidat der ÖVP im zweiten Wahlgang zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt; seine Amtszeit (1986-92) war überschattet von Vorwürfen, als Offizier der Wehrmacht an NS-Kriegsverbrechen auf dem Balkan beteiligt gewesen zu sein; eine internationale Historikerkommission stellte aber keine persönliche Schuld im strafrechtlichen Sinne fest.
Schriften: Un métier unique au monde (1977; deutsch Der schwierigste Job der Welt); Im Glaspalast der Weltpolitik (1985); Worauf es mir ankommt. Gedanken, Appelle, Stellungnahmen des Bundespräsidenten (1992).
Universal-Lexikon. 2012.