Döbeln,
1) Kreisstadt in Sachsen, 170 m über dem Meeresspiegel, in einer Talweitung der Freiberger Mulde, 26 000 Einwohner; Mittelsächsisches Theater und Philharmonie Döbeln-Freiberg, Stadtmuseum; Kosmetikbetrieb, Werkzeugmaschinen-, Karosseriebau, Möbelfabrik, Herstellung von Metallbeschlägen, Logistikunternehmen, elektrotechnische und Lebensmittelindustrie (Salami); Eisenbahnknotenpunkt.
Stadtkirche Sankt Nikolai (1333 begonnen, ab 1479 umgebaut) mit spätgotischem sechsflügeligem Schnitzaltar (um 1520).
Im Schutz einer deutschen Burg, die auf einer Insel der Freiberger Mulde in slawischem Gebiet vor 981 entstanden war, wuchs nach 1200 eine Siedlung mit städtischem Charakter; als solche 1286 erstmals urkundlich belegt, ist Döbeln 1350 als Civitas bezeugt. Die Stadt gehörte zur Mark Meißen, dann zum Kurfürstentum (später Königreich) Sachsen und war von 1378 bis 1558 Sitz eines landesherrlichen Amtes. 1873 wurde Döbeln Sitz einer Amtshauptmannschaft (Kreisstadt).
2) Landkreis im Regierungsbezirk Leipzig, im mittleren Teil von Sachsen, 424 km2, 79 000 Einwohner. Der Nordteil gehört zum fruchtbaren Lössgebiet der Lommatzscher Pflege (Anbau von Weizen und Zuckerrüben), auf den Hochflächen des von Freiberger Mulde und Zschopau in vielfach tief eingeschnittenen Tälern durchflossenen Mittelsächsischen Hügellandes (bis 296 m über dem Meeresspiegel) sind weniger fruchtbare Lösslehmböden verbreitet. Die bedeutendsten Industriesparten sind Stahl-, Maschinen- und Fahrzeugbau, Holz-, Papier- und Druckgewerbe, Lebensmittel-, Kosmetik- und Baustoffindustrie. Hauptindustriestandort ist die Kreisstadt Döbeln; weitere Industrie ist in den Städten Hartha, Leisnig, Roßwein und Waldheim angesiedelt. - Der Kreis Döbeln blieb bei der Kreisgebietsreform am 1. 8. 1994 nahezu unverändert bestehen.
Universal-Lexikon. 2012.