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Osttirol
Ọst|tirol,
 
der durch die Abtretung Südtirols an Italien (1919) vom übrigen Tirol (Nordtirol) isolierte Landesteil Tirols, Österreich, umfasst den Bezirk Lienz (2 020 km2, 52 300 Einwohner) mit der Hauptstadt Lienz. Osttirol erstreckt sich vom Tauernhauptkamm (mit Großvenediger und Großglockner) im Norden bis zum Westende der Karnischen Alpen im Süden und wird durch das Tal der obersten Drau (Oberes Pustertal) und ihres Nebenflusses Isel gegliedert; es umfasst Teile der Venedigergruppe (mit dem Virgental) und der Glockner- und Schobergruppe (mit dem Kalser Tal) sowie das Defereggengebirge (außer äußerster Westen) mit dem zentralen Defereggental (der Schwarzach) und dem Villgratental im Süden und den Westteil der Lienzer Dolomiten. Viehzucht und Forstwirtschaft sowie Fremdenverkehr (auch Wintersport) bilden die wirtschaftliche Grundlage; Ansiedlung von Industrie und Gewerbe besonders in Lienz. Verkehrsmäßig ist Osttirol seit 1967 durch die ganzjährig befahrbare Felber-Tauern-Straße (mit Scheiteltunnel) auch von Norden her erschlossen; die natürlichen Verbindungen bestehen im Süden durch das Drautal, dem auch die Eisenbahn folgt, nach Westen (Südtirol, Italien) und Osten (Kärnten) sowie auch über das Hochtal von Gailbach (fließt nach Westen) und oberster Gail (Tilliachtal), die anschließend das Lesachtal (Kärnten) durchfließt. Außerdem besteht über den Iselsberg (Pass) Verbindung ins obere Mölltal und im Sommer (über den Staller Sattel) zwischen Defereggental und Antholzer Tal (Südtirol). - Die 1919 geschaffene wirtschaftliche Isolation (von Tirol) wurde erst 1967 durch den Straßen- und Tunnelbau aufgehoben; zuvor hatte man in Osttirol versucht, ein eigenes Bundesland zu bilden; 1938-47 gehörte der Bezirk Lienz zu Kärnten.

Universal-Lexikon. 2012.