Livingstone
['lɪvɪȖstən; nach D. Livingstone], auch Marạmba, Provinzhauptstadt in Sambia, nördlich der Victoriafälle des Sambesi, 1 000 m über dem Meeresspiegel, 102 000 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Nationalmuseum (traditionelle afrikanische Kunst), Tierpark; Montagewerke für Pkw und Rundfunkempfänger u. a. Industrie; Fremdenverkehr; Verkehrsknotenpunkt mit Eisenbahnwerkstätten, Flughafen.
Livingstone wurde 1905 gegründet und war 1907-11 Verwaltungssitz von Nordwest-Rhodesien, 1911-35 von Nord-Rhodesien.
Livingstone
['lɪvɪȖstən],
1) David, britischer Forschungsreisender, * Blantyre (bei Glasgow) 19. 3. 1813, ✝ Chitambo am Bangweolosee (Sambia) 1. 5. 1873; kam 1841 als Missionar (und Arzt) nach Südafrika. 1849 unternahm er seine erste größere Reise ins Landesinnere und erreichte den Ngamisee. 1851 kam er zum oberen Sambesi, folgte diesem 1852 bis in das Quellgebiet, ging von dort zum Kasai und nach Luanda (1854), von wo aus er am 20. 9. 1854 zu einer Durchquerung des Kontinents aufbrach: Im November 1855 entdeckte er die Victoriafälle des Sambesi, und am 12. 5. 1856 erreichte er Quelimane; damit hatte er als erster Forscher den Kontinent von Westen nach Osten gequert. Auf einer neuen Reise den Sambesi und Shire aufwärts entdeckte er 1859 den Chilwa- und den Njassasee (Malawisee) und erforschte bis 1864 den gesamten Lauf des Sambesi sowie 1866-71 die Gebiete westlich des Njassa- und Tanganjikasees. Am 28. 10. 1871 traf er in Ujiji (heute Stadtteil von Kigoma) mit H. M. Stanley zusammen, der nach Afrika gereist war, den in Europa als verschollen geltenden Livingstone zu suchen. Gemeinsam erkundeten sie den Norden des Tanganjikasees. Dann zog Livingstone allein wieder südwärts zu einer weiteren Erforschung des Bangweolosees, in dem er eine Quelle des Nils vermutete, und starb an dessen Südufer. 1874 wurde seine Leiche in die Westminsterabtei übergeführt.
Werke: Missionary travels and researches in South Africa (1857; deutsche Missionsreisen und Forschungen in Süd-Afrika. ..); Narrative of an expedition to the Zambesi and its tributaries (1865; deutsch Neue Missionsreisen in Süd-Afrika); The last journals of D. Livingstone in Central Africa, 2 Bände (herausgegeben 1874; deutsch Letzte Reise von D. Livingstone in Centralafrika. ..).
D. L. and the Victorian encounter with Africa, hg. v. J. Mackenzie, Ausst.-Kat. National Portrait Gallery, London (London 1996).
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
Afrikas Erforschung: Aufbruch ins Innere des dunklen Kontinents
2) Douglas James, südafrikanischer Schriftsteller, * Kuala Lumpur 5. 1. 1932; zählt mit ausdrucksvoller Natur- (besonders Tiergedichte) und Gedankenlyrik zu den führenden Autoren Südafrikas. Zentrales Thema ist die kulturelle und persönliche Entfremdung des Menschen; schrieb auch Hörspiele (»The sea my winding sheet«, 1963; »A rhino for the board room«, 1974).
Weitere Werke: Lyrik: Sjambok and other poems from Africa (1964); Eyes closed against the sun (1970); A rosary of bone (1975); The anvil's undertone (1978).
M. Chapman: D. L. A critical study of his poetry (Johannesburg 1981).
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Universal-Lexikon. 2012.