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Glasgow
Glas|gow ['glɑ:sgoʊ ]:
Stadt in Schottland.

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I
Glasgow
 
['glɑːsgəʊ], größte und bedeutendste Industrie- und Handelsstadt Schottlands, beiderseits des Clyde, 32 km oberhalb der Mündung, 663 000 Einwohner; Sitz eines katholischen Erzbischofs und eines anglikanischen Bischofs. Glasgow ist ein kulturelles Zentrum mit University of Glasgow (gegründet 1451) und University of Strathclyde (gegründet 1796 als Anderson's Institution, 1913-64 Teil der University of Glasgow, seit 1964 selbstständige Universität), Kunst- u. a. Hochschulen, Bibliotheken (u. a. die 1874 gegründete Mitchell Library), Art Gallery and Museum (mit Malerei verschiedener europäischer Schulen), Burrel Collection (1983 eröffnet, erbaut von B. Gasson Architects; mit Kunstwerken vom Neolithikum bis um 1900) und weiteren Museen, Sitz der Schott. Oper, des Schott. Balletts, des Schott. Nationaltheaters und des Schott. Kammerorchesters. Die ehemalig bedeutende Werftindustrie, deren Entwicklung im frühen 19. Jahrhundert begann, war nach dem Ersten Weltkrieg und ab 1971 von zahlreichen Betriebsschließungen betroffen; Glasgow hat außerdem Maschinenbau, elektrotechnische, chemische, Textil- und Nahrungsmittelindustrie. Der Hafen ist für Hochseeschiffe erreichbar; internationaler Flughafen. Die ringförmig um die Innenstadt verlaufende Untergrundbahn wurde 1896 dem Verkehr übergeben (1977-80 modernisiert). - Die ehemals ausgedehnten innerstädtischen Slumgebiete von Glasgow wurden ab Mitte der 1970er-Jahre weitgehend saniert. Zur Entlastung von Glasgow und zur Aufnahme der Bevölkerung aus Sanierungsgebieten entstanden um Glasgow die Neuen Städte (New Towns) East Kilbride und Cumbernauld.
 
Stadtbild:
 
Die Kathedrale wurde Mitte des 13. Jahrhunderts innerhalb des mittelalterlichen Burgbezirks mit dem frühgotischen Chor über einer ausgedehnten Unterkirche begonnen. Das Bild der heutigen Stadt mit regelmäßigem Straßennetz ist von der Stadtentwicklung im späten 18. Jahrhundert geprägt (Trades' Hall, 1791, von R. Adam; Royal Exchange, 1829, von D. Hamilton). Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden vom Greek Revival beeinflusste Bauten (Saint Vincent Street Church, 1859; Caledonia Road Church, 1857). Die City Chambers wurden 1883-89 von W. Young im Stil der Neurenaissance erbaut, der Neubau der University of Glasgow entstand 1870 unter der Leitung von G. G. Scott. Um 1900 entwickelte C. R. Mackintosh an mehreren Bauten in Ablehnung der viktorianischen Architektur seinen von klaren Kubenformen geprägten Baustil.
 
Geschichte:
 
Glasgow, keltisch Glas Ghu (»Grünes Tal«), an der Stelle einer befestigten vorgeschichtlichen Siedlung gelegen, begann seine städtische Entwicklung im 6. Jahrhundert, als der heilige Kentigern hier um 550 eine christliche Gemeinde gründete und die erste Kirche errichtete. 1350 wurde die erste Steinbrücke über den Clyde erbaut; 1450 wurde Glasgow »Royal Burgh« (Burgh) und 1451 Sitz einer Universität. Seit dem 17. Jahrhundert entwickelte sich Glasgow zur florierenden Handelsstadt, die im 18. Jahrhundert eine wichtige Stellung im Amerikahandel einnahm (Standort v. a. des Tabakzwischenhandels). Um 1800 entstand die Baumwollindustrie, die später von der Eisen- und Stahlindustrie sowie vom Schiffbau abgelöst wurde. - Das seit 1116 bestehende Bistum wurde 1492 Erzbistum und durch die Reformation in ein Bistum der Episkopalkirche umgewandelt. Das katholische Erzbistum wurde 1878 wieder errichtet.
 
II
Glasgow
 
['glæsgəʊ], Ellen Anderson Gholson, amerikanische Schriftstellerin, * Richmond (Virginia) 22. 4. 1874, ✝ ebenda 21. 11. 1945; setzte sich in zahlreichen Romanen mit der Kultur der Südstaaten auseinander. Mit »The voice of the people« (1900) begann sie eine Serie von Romanen über ihren Heimatstaat. Der Zerfall des Südens, der Aufstieg neuer Klassen und die Unterdrückung weiblicher Sensibilität sind bevorzugte Themen ihrer psychologischen Erzählform.
 
Weitere Werke: Romane: The battle-ground (1902); Virginia (1913); Barren ground (1925); Trilogie: The romantic comedians (1926), They stooped to folly (1929; deutsch Rette mich nicht), The sheltered life (1932); Vein of iron (1936; deutsch Die eiserne Ader); In this our life (1941; deutsch So ist Leben).
 
Autobiographie: The woman within (herausgegeben 1954).
 
Ausgaben: Works. Virginia edition, 12 Bände (1938); The Collected stories, herausgegeben von R. K. Meeker (21966).
 
Literatur:
 
B. Rouse: E. G. (New York 1962);
 E. S. Godbold: E. G. and the woman within (Baton Rouge, La., 1972);
 M. Thiebaux: E. G. (New York 1982).

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Glas|gow ['glɑ:sgoʊ]: Stadt in Schottland.

Universal-Lexikon. 2012.