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Kurtisane
Nutte (derb); Dorfmatratze (derb); Straßenmädchen (umgangssprachlich); Dirne; Hure (derb); Prostituierte; Strichmädchen (umgangssprachlich); Bordsteinschwalbe (umgangssprachlich); Gunstgewerblerin; Freudenmädchen; leichtes Mädchen; Geliebte; Herzdame (umgangssprachlich); Hetäre; Herzensdame (umgangssprachlich); Bettgenossin; Freundin; Gespielin; Mätresse

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Kur|ti|sa|ne 〈f. 19
1. 〈früher〉 Geliebte eines Fürsten
2. 〈dann〉 vornehme, von der aristokratischen Gesellschaft anerkannte, manchmal selbst den Oberschichten entstammende Prostituierte
[<frz. courtisan „Höfling“ <ital. cortigiano „Höfling“; zu ital. corteHof; Fürstenhof“]

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Kur|ti|sa|ne, die; -, -n [frz. courtisane < ital. cortigiana, w. Form zu: cortigiano = Höfling, zu: corte = [Fürsten]hof < mlat. cortis, curtis < lat. cors, Court] (früher):
[adlige] Geliebte eines Fürsten o. Ä.

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I
Kurtisane,
 
früher die Geliebte eines Adligen, die vom 16. bis zum 19. Jahrhundert einen Weiblichkeitstypus verkörperte, in dem sich Bildung und geistvolle Unterhaltung mit starker erotischer Ausstrahlung verbanden. Die bekannteste Kurtisane des 17. Jahrhunderts war Ninon de Lenclos, deren Pariser Salon Treffpunkt bedeutender Literaten war; hier verkehrten z. B. Molière, Scarron, La Rochefoucauld. Im 17. und 18. Jahrhundert wuchs die Zahl der Kurtisanen in dem Maße, in dem es für die Männer der europäischen Oberschicht üblich wurde, neben oder statt einer Ehefrau eine Geliebte aus dem Bereich von Theater, Ballett oder Oper zu haben.
II
Kurtisane
 
[französisch, von italienisch cortigiana, weibliche Form von cortigiano »Höfling«, zu corte »(Fürsten)hof«] die, -/-n, (ursprünglich) Geliebte eines Adligen, vom 16. bis zum 19. Jahrhundert ein Weiblichkeitstypus, der erotisches Raffinement mit geistvoller Unterhaltung verband. Berühmte Kurtisanen wie z. B. Tullia d'Aragona (* um 1508, ✝ 1556) spielten eine wichtige Rolle bei der Entstehung der höfischen Geselligkeitskultur der Renaissance. Im 17. und 18. Jahrhundert wuchs die Zahl der Kurtisanen in dem Maße, in dem es für die Männer der europäischen Oberschicht üblich wurde, neben oder statt der Ehefrau eine Geliebte aus dem Bereich von Theater, Ballett oder Oper auszuhalten. Im 19. Jahrhundert bildete Paris zur Zeit des Zweiten Kaiserreichs eine Metropole der eleganten Kurtisanenwelt. Seit der Romantik wurde die Kurtisane zu einem zentralen Thema der Literatur (z. B. »La dame aux camélias«, 2 Bände, 1848, von A. Dumas fils) und der Malerei (z. B. »Nana«, 1877, von É. Manet).

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Kur|ti|sa|ne, die; -, -n [frz. courtisane < ital. cortigiana, w. Form zu: cortigiano = Höfling, zu: corte = [Fürsten]hof < mlat. cortis, curtis < lat. cors, ↑Court] (früher): [adlige] Geliebte eines Fürsten o. Ä.

Universal-Lexikon. 2012.