Akademik

Hyderabad
Hyderabad
 
['haɪdərɑːbɑːd], Haidarabad, Haiderabad,  
 1) Hauptstadt des Bundesstaates Andhra Pradesh, Indien, auf dem mittleren Dekhan am Musi (Nebenfluss der Krishna), 3,15 Mio. Einwohner; katholischer Erzbischofssitz; Osmania University (gegründet 1918), landwirtschaftliche Universität (gegründet 1964), TU (gegründet 1972), Universität von Hyderabad (gegründet 1974), Fernuniversität (gegründet 1982), Museen (u. a. archäologisches Museum); vielseitige Industrie; Verkehrsknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Die Altstadt birgt als ehemalige Residenzstadt zahlreiche bedeutende Bauten, darunter das Wahrzeichen der Stadt, den Torbau Car Minar (Vier Türme, 1591), Jami Masjid (1598), die älteste Moschee der Stadt, die Hauptmoschee Mekka Masjid (1614-87) und den Chaumallapalast (18. Jahrhundert). Charakteristisch für das Stadtbild sind die Windtürme (»badgirs«) auf den Hausdächern, durch die in der heißen Jahreszeit die Seebrise eingefangen wird. Auf einem Hügel befindet sich der aus weißem Marmor erbaute Hindu-Tempel (1976), daneben ein Planetarium. Weitere Bauten der modernen Architektur sind u. a. das Verwaltungsgebäude der Electronic Corporation of India (1967-72) von C. M. Correa und die für das Bhaba-Atomforschungszentrum erbaute Wohnsiedlung mit Geschäftszentrum u. a. (1968-71, Architekt: B. Doshi).
 
Geschichte:
 
1589 als Gartenvorstadt von Golconda gegründet, gehörte Hyderabad seit 1687 zum Mogulreich. Der 1713 zum Statthalter des Dekhan ernannte Asaf Jah (✝ 1748) mit dem Titel Nisam al-Mulk (Nisam) machte sich 1724 vom Großmogul unabhängig und begründete einen Staat (213 200 km2, Hauptstadt: Hyderabad), der bis 1947 von seinen Nachkommen, den Nisams von Hyderabad, regiert wurde und erst nach Besetzung durch Truppen der Indischen Union (1948) dieser eingegliedert werden konnte. 1956 wurde der ehemalige Staat Hyderabad nach sprachlichen Gesichtspunkten auf die Gliedstaaten Andhra Pradesh (mit der Hauptstadt Hyderabad), Bombay und Madras aufgeteilt.
 
 2) Stadt in der Provinz Sind, Pakistan, am Unterlauf des Indus, 1,15 Mio. Einwohner; katholischer Bischofssitz; landwirtschaftliche Universität (im Distrikt Hyderabad); Glas-, Textil-, Zement- und Lederindustrie; Brücken über den Indus.
 

Universal-Lexikon. 2012.