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Ho|ri|zont [hori'ts̮ɔnt], der; -[e]s, -e:1. Linie in der Ferne, an der sich Himmel und Erde scheinbar berühren:
am Horizont tauchte ein Schiff auf; die Sonne verschwand hinter dem Horizont.
2. geistiger Bereich, den jmd. überblickt und zu bewältigen fähig ist:
einen beschränkten, engen, weiten Horizont haben.
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Ho|ri|zọnt 〈m. 1〉
1. scheinbare Trennungslinie zw. Erdoberfläche u. Himmel; Sy Gesichtskreis (1), Sehkreis
2. 〈fig.〉 Umfang der geistigen Interessen u. der Bildung
● die Sonne berührte den \Horizont; seinen \Horizont erweitern 〈fig.〉 ● einen beschränkten, engen \Horizont haben 〈fig.〉; geistiger \Horizont 〈fig.〉; einen weiten \Horizont haben 〈fig.〉 ● bis zum \Horizont sehen können, das geht über seinen \Horizont 〈fig.; umg.〉 das übersteigt seine Auffassungskraft, das versteht er nicht; die Sonne sank unter den \Horizont [<grch. horizon (kyklos) „begrenzender Kreis“ <horizein „begrenzen“ + kyklos „Kreis“]
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Ho|ri|zọnt , der; -[e]s, -e [lat. horizon (Gen.: horizontis) < griech. hori̓zōn (kýklos) = begrenzend(er Kreis, Gesichtskreis), zu: hori̓zein = begrenzen, zu: hóros = Grenze, Grenzstein, Ziel]:
1. [sichtbare] Linie in der Ferne, an der sich Himmel u. Erde bzw. Meer scheinbar berühren:
die Sonne verschwindet am H., hinter dem H.;
natürlicher H. (1. sichtbare Grenzlinie zwischen Himmel u. Erde. 2. von Himmel u. Meer gebildete Linie des Horizonts);
Ü neue -e (Bereiche) taten sich vor ihr auf;
Wolken am politischen H. (eine Verschlechterung der politischen Lage).
2. geistiger Bereich, den jmd. überblickt u. in dem er ein Urteilsvermögen besitzt:
einen engen H. haben;
das geht über seinen H. (übersteigt seine intellektuelle Kraft, sein Verständnis).
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Horizọnt
[lateinisch horizon, horizontis, von griechisch horízōn (kýklos) »begrenzend(er Kreis)«] der, -(e)s/-e,
1) allgemein: Gesichtskreis; die sichtbare Linie, an der Himmel und Erde zusammenzustoßen scheinen (natürlicher Horizont, auf See als »Kimm« bezeichnet).
2) amerikanischer Archäologie: eine durch ein bestimmtes Fundinventar gekennzeichnete Kulturschicht beziehungsweise die durch dieses Fundmaterial gekennzeichnete Reihe von zeitgleichen altamerikanischen Kulturen oder Kulturphasen; mit großer Wahrscheinlichkeit ist dabei jeweils ein einziger Ausgangspunkt für die Ausbreitung der Technologie in dem Großgebiet anzunehmen. Der Begriff Horizontstil bezieht sich auf stilistische Elemente, die bei mehreren zeitgleichen Kulturen oder Kulturphasen auftreten, die dadurch einem Horizont zugeordnet werden können. - Der Begriff Horizont wird gelegentlich auch in der europäischen Vorgeschichtsforschung verwendet (z. B. »Glockenbecherhorizont«).
3) Astronomie: Der scheinbare Horizont ist die Schnittlinie einer senkrecht zum Lot durch den Fußpunkt des Beobachters gelegten Ebene mit der Himmelskugel; der wahre Horizont ist die Schnittlinie der senkrecht zum Lot am Beobachtungsort durch den Erdmittelpunkt gelegten Ebene mit der Himmelskugel. Er ist parallel zum scheinbaren Horizont und gegenüber diesem um den Erdradius verschoben. (künstlicher Horizont)
4) Bodenkunde: Bodenhorizont.
5) Bühnentechnik: Cyclorama, Bühnenhimmel, hinterer Abschluss des Bühnenraumes (Panorama), heute meist eine einfarbige Fläche, deren Farbeindruck stark vom Beleuchtungslicht abhängt und auf die mittels Rückprojektion das Bühnenbild übertragen werden kann. Aus der zunächst einseitigen, später dreiseitigen Umfassung des Bühnenraumes ging mit Entwicklung der Drehbühne (1896) der Rundhorizont hervor, eine mit dem Szenenhintergrund (z. B. Landschaft, Häuser) bemalte Leinwand, die die Spielfläche im Halbrund umschließt.
6) Flugüberwachungsgerät: künstlicher Horizont.
7) Geologie: die kleinste geologische Einheit, räumlich (Schichteinheit) wie zeitlich, durch einheitlichen Fossilgehalt (Fossilhorizont) oder Gesteine bestimmt.
8) Mathematik: bei der Perspektive Bezeichnung für die Schnittgerade der vertikalen Zeichenebene mit der zu einer abzubildenden horizontalen Ebene parallelen, durch den Augpunkt verlaufenden Ebene.
9) Relativitätstheorie: Der absolute Horizont ist die Grenze der Menge von Ereignissen, die von einer bestimmten Weltlinie aus mit einem Signal nicht erreicht werden können. Von dort kann auch kein Signal die Weltlinie erreichen. Der Ereignishorizont ist eine Hyperfläche im Raum-Zeit-Kontinuum, von der ab alle Signale, die von jenseits dieser Grenze ausgehen, die Weltlinie eines Beobachters nicht erreichen können, während Signale des Beobachters aber dorthin gelangen können. Beim Partikelhorizont ist es genau umgekehrt. - Der Horizont ist eine Eigenschaft des kosmologischen Weltmodells.
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Ho|ri|zọnt, der; -[e]s, -e [lat. horizon (Gen.: horizontis) < griech. horízōn (kýklos) = begrenzend(er Kreis, Gesichtskreis), zu: horízein = begrenzen, zu: hóros = Grenze, Grenzstein, Ziel]: 1. [sichtbare] Linie in der Ferne, an der sich Himmel u. Erde bzw. Meer scheinbar berühren: den H. mit dem Fernrohr absuchen; am westlichen H.; die Sonne verschwindet am H., hinter dem H.; Eine ... Stichflamme jagte über den H. (Kirst, 08/15, 568); künstlicher H. (Astron.; spiegelnde Fläche [Quecksilber] zur Bestimmung der Richtung zum Zenit); natürlicher H. (1. sichtbare Grenzlinie zwischen Himmel u. Erde. 2. Kimm 1); scheinbarer H. (Astron.; Schnittlinie einer senkrecht zum Lot durch den Fußpunkt des Beobachters gelegten Ebene mit der Himmelskugel); wahrer H. (Astron.; Schnittlinie der senkrecht zum Lot am Beobachtungsort durch den Erdmittelpunkt gelegten Ebene mit der Himmelskugel); Ü neue -e (Bereiche) taten sich vor ihr auf; Wolken am politischen H. (eine Verschlechterung der politischen Lage). 2. geistiger Bereich, den jmd. überblickt u. in dem er ein Urteilsvermögen besitzt: einen engen, kleinen H. haben; durch Lektüre seinen H. erweitern; das geht über seinen H. (übersteigt seine intellektuelle Kraft, sein Verständnis). 3. (Geol.) kleinste Einheit innerhalb einer ↑Formation (4). 4. Rundhorizont.
Universal-Lexikon. 2012.