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Haushofer
Haushofer,
 
1) Albrecht, Geograph und Schriftsteller, * München 7. 1. 1903, ✝ (von der Gestapo erschossen) Berlin-Moabit 23. 4. 1945, Sohn von 2); zog in klassizistischen Römerdramen (»Scipio«, 1934; »Sulla«, 1938; »Augustus«, 1939) kritische Parallelen zum Nationalsozialismus; seit 1940 Professor für politische Geographie in Berlin, war Mitarbeiter seines Vaters und bis 1941 des Auswärtigen Amtes. Nach dem 20. Juli 1944 wurde Haushofer wegen seiner Verbindung zur Widerstandsbewegung verhaftet. Seine im Gefängnis geschriebenen »Moabiter Sonette« (aus dem Nachlass, 1946) sind ein dichterisches Zeugnis der Widerstandsbewegung.
 
Literatur:
 
U. Laack-Michel: A. H. u. der Nationalsozialismus (1974).
 
 2) Karl Ernst, Geograph, * München 27. 8. 1869, ✝ (Selbstmord) Pähl (Landkreis Weilheim-Schongau) 10. 3. 1946, Vater von 1); bayerischer Offizier, war 1909/10 nach Japan abkommandiert, 1921-39 Professor der Geographie in München. Haushofer war ein Hauptvertreter der Geopolitik in Deutschland. Seine Lehren wurden vom Nationalsozialismus aufgegriffen. Mitbegründer und Herausgeber der »Zeitschrift für Geopolitik« (1924-44).
 
Weitere Werke: K. Haushofer, herausgegeben von H.-A. Jacobsen, 2 Bände (1979); B. Hipler: Hitlers Lehrmeister: K. H. als Vater der NS-Ideologie (1996).
 
 3) Marlen, österreichische Schriftstellerin, * Frauenstein (Oberösterreich) 11. 4. 1920, ✝ Wien 21. 3. 1970; studierte Germanistik in Wien und Graz; lebte später in Steyr. Bereits in ihren ersten Veröffentlichungen, u. a. dem Roman »Eine Handvoll Leben« (1955) und der Novelle »Wir töten Stella« (1958), zeichnet sich die für sie grundlegende Thematik von Einsamkeit und Problematik der zwischenmenschlichen Beziehungen ab, gesehen aus der weiblichen Perspektive; eine Endzeitvision vom Überleben allein in der Natur ist der Roman »Die Wand« (1963), der Kindheit spürt der Roman »Himmel, der nirgendwo endet« (1966) nach. Genauigkeit der Beobachtung und einfacher, klarer Stil kennzeichnen ihre Prosa. Sie schrieb auch Hörspiele und Kinderbücher.
 
Weitere Werke: Erzählungen: Das fünfte Jahr (1951); Die Vergißmeinnichtquelle (1956); Schreckliche Treue (1968).
 
Romane: Die Tapetentür (1957); Die Mansarde (1969).
 
Kinderbücher: Bartls Abenteuer (1964); Brav sein ist schwer (1965); Müssen Tiere draußen bleiben? (1967).
 
Weitere Prosa: Schlimm sein ist auch kein Vergnügen (1970).

Universal-Lexikon. 2012.