Jạcobsen,
1) Arne, dänischer Architekt und Designer, * Kopenhagen 11. 2. 1902, ✝ ebenda 24. 3. 1971; nahm wichtige Anregungen von Le Corbusier, L. Mies van der Rohe und G. Asplund auf, deren Einflüsse ihn zum Funktionalismus führten. Seine Bauten zeichnen sich durch klare Formen, ausgewogene Gliederung und eine sorgfältige Innenraumgestaltung aus. Er entwarf u. a. auch Möbel, Textilien, Bestecke.
Werke: Bauten im Strandviertel Bellevue bei Kopenhagen (1930-35); Rathaus in Århus (1938-42, mit E. Møller); Rathaus in Rødovre (1955); Rathaus in Mainz (1970-73, vollendet von H. Dissing und O. Weitling); Häusergruppe Søholm in Klampenborg (1950-55); Munkegård-Schule in Gentofte (1952-56); Bürohaus Jespersen in Kopenhagen (1955); SAS-Gebäude, ebenda (1958-60); Saint Catherine's College in Oxford (1960-64); Hauptverwaltung der Hamburgischen Electricitätswerke AG (1962-70).
A. J., bearb. v. P. E. Skriver u. a. (Kopenhagen 1976);
L. Rubino: A. J., opera completa (Rom 1980);
Architekten - A. J., bearb. v. K. Kaiser (1994);
A. J. - Retrospektive, Ausst.-Kat. Neue Slg. München (1994).
2) ['jaː-], Hans-Adolf, Politikwissenschaftler und Zeithistoriker, * Berlin 16. 11. 1925; wurde 1969 Professor in Bonn, war 1980-83 Vorsitzender des Kuratoriums der Deutschen Gesellschaft für Friedens- und Konfliktforschung; befasste sich v. a. mit Themen aus dem Bereich des Zweiten Weltkriegs und des Nationalsozialismus.
Werke: Der 2. Weltkrieg (1965); Natsoz. Außenpolitik, 1933-1938 (1968); Vom Imperativ des Friedens. Beiträge zur Politik und Kriegsführung im 20. Jahrhundert (1995).
Herausgeber: Der Weg zur Teilung der Welt (1977); Karl Haushofer. Leben und Werk, 2 Bände (1979); Spiegelbild einer Verschwörung, 2 Bände (1984); Deutsch-russische Zeitenwende - Krieg und Frieden 1941-1995 (1995).
3) Jens Peter, dänischer Dichter, * Thisted 7. 4. 1847, ✝ ebenda 30. 4. 1885; studierte Botanik und war ein Anhänger C. R. Darwins, dessen Ideen er in Dänemark populär machte; Beziehungen zu den Brüdern E. und G. Brandes; 1873 Italienreise, während der er unheilbar an Tuberkulose erkrankte. Jacobsen war Naturalist, verzichtete jedoch auf die soziale Tendenz und zeichnete in meisterhaften Farben impressionistischer Bilder, welche feinste Seelenregungen und Naturstimmungen subtil erfassen. Er gehört zu den bedeutendsten europäischen Dichtern seiner Epoche mit Einfluss v. a. auch auf R. M. Rilke, T. Mann und A. Schönberg, der Jacobsens »Gurresange« (herausgegeben 1886 in: »Digte og udkast«) monumental vertonte.
Gedichte: En cactus springer ud (herausgegeben 1886; deutsch Ein Kaktus erblüht).
Sämtliche Werke, 3 Bände (Neuausgabe 1947); Das erzählerische Werk, übersetzt von A. O. Schwede (Neuausgabe 1978).
H. Nägele: J. P. J. (1973);
S. O. Madsen: J. P. J. - virkelighed og kunst (Kopenhagen 1974);
B. A. Sørensen: J. P. J. (1991).
4) Robert, dänischer Bildhauer, * Kopenhagen 4. 6. 1912, ✝ Egtved 25. 1. 1993. Sein anfangs noch dem Figurativen verpflichtetes Werk umfasst Plastiken aus Holz, Stein und Eisen sowie aus Alteisen montierte Arbeiten. Jacobsen lehrte 1962-81 an der Kunstakademie in München und 1976-85 zugleich an der Kunstakademie in Kopenhagen.
5) ['jaː-], Rolf, norwegischer Lyriker, * Christiania (heute Oslo) 8. 3. 1907; erschließt in seinen Gedichten den Kontrast zwischen naturhaftem Leben und moderner Zivilisation.
Werke: Jord og jern (1933); Vrimmel (1935); Stillheten efterpå (1965); Tenk på noe annet (1979); Nattåpent (1985).
Ausgabe: Samlede dikt (1977).
Universal-Lexikon. 2012.