Akademik

Freudenstadt
Freudenstadt,
 
1) Große Kreisstadt in Bad.Württ., im nördlichen Schwarzwald, auf einem Sattel zwischen Forbach und Glatt, 740 m über dem Meeresspiegel, 23 000 Einwohner; heilklimatischer Kurort (seit Ende 19. Jahrhundert) und Wintersportplatz (595-940 m über dem Meeresspiegel) mit bedeutendem Fremdenverkehr; daneben etwas Industrie (Maschinenbau, Herstellung von Kosmetika, Lederwaren und elektronischen Geräten; Druckerei).
 
Stadtbild:
 
Freudenstadt wurde nach Plänen von H. Schickhardt mit mühlbrettartigem Stadtgrundriss (1599) um einen laubenumzogenen Marktplatz (frühestes Beispiel einer realisierten Idealstadt der Spätrenaissance nördlich der Alpen) angelegt. Stadtkirche in Form eines Winkelhakens (1601-14) mit romanischem Lesepult (um 1150) und Taufbecken (um 1100, wohl aus Alpirsbach).
 
Geschichte:
 
Freudenstadt wurde 1599 als Gründung Herzog Friedrichs I. von Württemberg angelegt. Die im April 1945 von französischen Truppen zerstörte Altstadt wurde 1949-54 wieder aufgebaut.
 
 2) Landkreis im Regierungsbezirk Karlsruhe, Baden-Württemberg, 871 km2, 121 100 Einwohner; erstreckt sich von den Höhen des Nordschwarzwalds über das Obere Gäu und das Neckartal bis zum Rand des Albvorlands. 62,5 % des Kreisgebiets sind Wald. Das vorwiegend mit Fichten bestandene Gebirge mit vielen Naturschutzgebieten ist durch den Fremdenverkehr geprägt; er hat die traditionellen Gewerbe (Silberbergbau, Kobaltgewinnung, Glasfabrikation) abgelöst. Drei Ferienstraßen (Schwarzwald-Hochstraße, -Tälerstraße und -Bäderstraße) laufen in der Kreisstadt Freudenstadt zusammen. Jenseits des Freudenstädter Grabens, einer Bruchzone östlich der Stadt Freudenstadt, schließen die Kulturlandschaften des Oberen Gäus mit seinen Haufendörfern an, zunächst das Heckengäu, dann im Bereich des Neckars das fruchtbare Korngäu. Bedeutendster Wirtschaftszweig ist die Industrie mit mittelständischen Betrieben v. a. des Maschinenbaus und der Holzindustrie.
 

Universal-Lexikon. 2012.