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Aphorismus
Sentenz

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Apho|rịs|mus 〈m.; -, -rịs|men; Lit.〉 in sich geschlossener, kurz u. treffend formulierter Gedanke, geistreicher Sinnspruch [<grch. aphorizein „abgrenzen“; → Horizont]

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Apho|rịs|mus, der; -, …men [lat. aphorismus < griech. aphorismós, eigtl. = Abgrenzung, Bestimmung] (bildungsspr.):
prägnant-geistreicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, der eine Erkenntnis, Erfahrung, Lebensweisheit vermittelt:
geschliffene Aphorismen.

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Aphorịsmus
 
[griechisch, eigentlich »Abgrenzung«, »Bestimmung«] der, -/...men, knapper, oft schlagkräftig geformter, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, vermittelt überraschend eine Erkenntnis durch Vergleich, Gegensatz oder Widerspruch und regt zum Nachdenken an. In der französischen Literatur wird der Begriff Maxime bevorzugt. Hippokrates wird als Schöpfer der Gattung angesehen, ihm folgte in der Antike Mark Aurel. Spätere Meister des Aphorismus sind F. Bacon, B. Gracián y Morales, B. Pascal, die französischen Moralisten; im deutschsprachigen Raum G. C. Lichtenberg, Goethe, W. Heinse, F. M. Klinger, Novalis, F. Schlegel, Jean Paul, A. Schopenhauer, F. Nietzsche, Marie von Ebner-Eschenbach; im 20. Jahrhundert u. a. A. Schnitzler, K. Kraus, E. Jünger, W. Serner, M. Kessel, W. Benjamin, E. Canetti, J. Günther, G. Laub, H. Eisenreich, Erwin Strittmatter. In Polen erneuerte S. J. Lec die Gattung, in Slowenien Ž. Petan, in Israel E. Benyoëtz. Weitere international bekannte Aphoristiker sind J. R. Fowles, F. Picabia, E. M. Cioran.
 
Ausgaben: Deutsche Aphorismen, herausgegeben von G. Fieguth (1978); Das große Handbuch geflügelter Definitionen, hg von Lothar Schmidt (1978); Ausgewählte Aphorismen, herausgegeben von M. Graubner (1981).
 
Literatur:
 
H. Krüger: Studium über den A. als philosoph. Form (1957);
 P. Requadt: Lichtenberg. Zum Problem der dt. Aphoristik (21964);
 
Der A., hg. v. G. Neumann (1976);
 G. Neumann: Ideenparadiese (1976);
 H. Fricke: A. (1984).

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Apho|rịs|mus, der; -, ...men [lat. aphorismus < griech. aphorismós, eigtl. = Abgrenzung, Bestimmung] (bildungsspr.): prägnant-geistreicher, in sich geschlossener Sinnspruch in Prosa, der eine Erkenntnis, Erfahrung, Lebensweisheit vermittelt: geschliffene Aphorismen; Wenn er mit schiefem Gesicht und ungekämmten Haaren böse Aphorismen zum Besten gab (Hasenclever, Die Rechtlosen 477); „Ein A. braucht nicht wahr zu sein, aber er soll die Wahrheit überflügeln ...“ (Deubzer, Methoden 91).

Universal-Lexikon. 2012.