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Ebner-Eschenbach
Ebner-Ẹschenbach,
 
Marie Freifrau von, geborene Gräfin Dụbsky, österreichische Schriftstellerin, * Schloss Zdislawitz (bei Kremsier) 13. 9. 1830, ✝ Wien 12. 3. 1916; war Ȋ mit dem österreichischen Physiker und späteren Feldmarschallleutnant Moritz Freiherr von Ebner-Eschenbach (* 1815, ✝ 1898) und lebte meist in Wien. Nach lyrischen und dramatischen Versuchen fand sie verhältnismäßig spät zu der ihr gemäßen Form der Erzählung. Mit warmer menschlicher Teilnahme schilderte sie Adel und Bürgertum Wiens und die Welt der mährischen Bauern in realistischen Romanen und Erzählungen, die ihre soziale Einstellung und ihr psychologisches Einfühlungsvermögen dokumentieren. Sie schrieb auch prägnante Aphorismen, die wie ihr Gesamtwerk von Humanität erfüllt sind. Mit F. Grillparzer, H. Laube, F. Hebbel, F. Halm und F. von Saar stand sie in Verbindung.
 
Werke (Auswahl): Romane und Erzählungen: Božena (1876); Dorf- und Schloßgeschichten (1883; darin u. a.: Krambambuli); Neue Dorf- und Schloßgeschichten (1886); Das Gemeindekind, 2 Bände (1887-88); Unsühnbar (1890); Glaubenslos (1893); Bertram Vogelweid (1896); Aus Spätherbsttagen (1901); Erzählungen, 2 Bände (1901-02).
 
Aphorismen (1880).
 
Meine Kinderjahre (1906); Meine Erinnerungen an Grillparzer (1916).
 
Ausgaben: Gesammelte Werke, herausgegeben von E. Gross, 9 Bände (1961); Meistererzählungen (1976).
 
Literatur:
 
K. Benesch: Die Frau mit den hundert Schicksalen (Wien 1966);
 G. Fussenegger: M. von E.-E. (1967);
 
M. von E.-E., krit. Texte u. Deutungen, hg. v. K. K. Polheim, 3 Bde. (1978-83);
 A. Bettelheim: M. von E.-E.s Wirken u. Vermächtnis (1920, Nachdr. Ann Arbor, Mich., 1981).

Universal-Lexikon. 2012.