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Carmona
I
Carmọna,
 
Stadt in der spanischen Provinz Sevilla, Andalusien, in Hügellage (248 m über dem Meeresspiegel) über dem Guadalquivirbecken, 24 300 Einwohner.
 
Stadtbild:
 
Altiberischer Ursprung, befestigte römische Stadt Cạrmo. Die ummauerte Altstadt zeigt in der Grundstruktur noch das Bild der almohad. Stadtanlage Karmụna zu Anfang des 13. Jahrhunderts Mächtiger almohad. Alcázar del Rey Don Pedro; arabischer Alcázar de Sevilla (zum Teil auf römischen Mauern) mit dreifachem Hufeisenbogentor; gotische Kirche Santa María (1424-1518) mit Resten der ehemaligen Hauptmoschee (Patio de los Naranjos), westgotische Säule (6. Jahrhundert) mit ältestem Kalendarium Spaniens; Kirche Santiago (14. Jahrhundert) im Mudéjarstil mit almohad. Minarett-Glockenturm; Ermita de San Mateo (13. Jahrhundert) im maurischen Stil; Kirche San Felipe im Mudéjarstil (16. Jahrhundert, mit Artesonado); Kirche San Pedro (15. Jahrhundert, im 17. Jahrhundert umgebaut); Stadttor Puerta de Córdoba (römischer Ursprung, im 17. Jahrhundert umgebaut); zahlreiche Barockpaläste sowie Stadthäuser im Mudéjarstil (besonders um die Plaza Mayor). - Bei Carmona liegt eine römische Nekropole mit mehr als 900 Gräbern vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. und Resten von Malereien; u. a. Grab der Servilia und »Elefantengrab«, das Speisezimmer (Triclinium) zur Abhaltung des Leichenschmauses. Im archäologischen Museum auch frühgeschichtliche Funde. In der Nähe eine Gruppe iberischer Hügelgräber.
 
II
Carmọna,
 
Oscar Antonio de Fragoso [-u], portugiesischer Marschall (seit 1947) und Politiker, * Lissabon 24. 11. 1869, ✝ ebenda 18. 4. 1951; führend am Militärputsch von 1926 beteiligt, war 1926 kurzfristig Außenminister, 1926-28 Ministerpräsident und 1928-51 Staatspräsident, berief 1932 Salazar zum Ministerpräsidenten

Universal-Lexikon. 2012.