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Tasmanien
Tas|ma|ni|en; -s:
australische Insel.

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Tasmani|en,
 
englisch Tasmania [tæz'meɪnjə], Bundesstaat von Australien, umfasst die Insel Tasmanien (64 880 km2) und einige Nebeninseln (größte: King Island und die Furneauxgruppe), 68 400 km2, (1999) 471 100 Einwohner; Hauptstadt ist Hobart.
 
Landesnatur:
 
Die durch die Bass-Straße vom australischen Kontinent getrennte Insel Tasmanien ist gebirgig (im Mount Ossa bis 1 617 m über dem Meeresspiegel) und zeigt zahlreiche eiszeitliche Formen (u. a. Seen); ausgedehntes Tiefland gibt es nur an den Küsten, v. a. im Norden (am Tamar River, südlich von Launceston, auch im Innern). Im Bereich der kühlgemäßigten Westwindzone gelegen, erhält Tasmanien ganzjährige Niederschläge, im Westen der Insel 1 200 bis 2 400 mm (in Gebirgslagen bis über 3 000 mm), im Osten dagegen 500-1 200 mm. Die Temperaturen liegen im Januar durchschnittlich zwischen 10 ºC und 20 ºC, im Juli zwischen 0 ºC und 10 ºC. Den Niederschlägen entsprechend herrschen im Osten Eukalyptuswälder vor, im Westen temperierte Regenwälder (auch im Gebirge im Nordosten), im Südwesten Tussockgrasmoore.
 
Die Bevölkerung ist überwiegend britischer Herkunft (Ureinwohner Tasmanier). Nur die Küstengebiete sind dichter besiedelt, besonders im Südosten (um Hobart), entlang der Nordküste und um Launceston.
 
Wirtschaft:
 
Landwirtschaft wird v. a. im Osten sowie in den Küstenniederungen betrieben. Die Viehwirtschaft liefert Fleisch, Käse, Butter, Wolle. Unter den Anbaukulturen (v. a. im nördlichen Tiefland und im Südosten) nimmt Obst (besonders Äpfel) den ersten Rang ein; daneben Kartoffeln, Gemüse, Hopfen, Getreide, Futterpflanzen. Wichtig ist die Holzgewinnung (v. a. Eukalyptus), auch für die tasmanische Industrie (Papier, Sperr-, Furnierholz). Zu den Bodenschätzen gehören die goldhaltigen Kupfererze vom Mount Lyell (bei Queenstown), die Eisenerze vom Savage River, die Blei-Zink-Erze von Rosebery, die Wolframerze auf King Island, die Zinnerze im Westen und Norden sowie Kohle im Osten. Die metallurgische Industrie verarbeitet auch Erze vom Festland: v. a. die Zinkhütte in Risdon bei Hobart und die Aluminiumhütte in Bell Bay nordwestlich von Launceston. Die Energieversorgung erfolgt v. a. durch Wasserkraftwerke. Wichtigste touristische Ziele sind Port Arthur (1830-70 Strafgefangenensiedlung), die Sandstrände an der Ostküste sowie die 14 Nationalparks und weitere Naturschutzgebiete (insgesamt 1,4 Mio. ha), von denen vier Naturlandschaften in West-Tasmanien zum UNESCO-Weltnaturerbe gehören.
 
Geschichte:
 
Tasmanien wurde am 24. 11. 1642 von A. J. Tasman im Auftrag des Generalgouverneurs von Niederländisch-Ostindien, Anthony van Diemen (* 1593, ✝ 1645), entdeckt und hieß zunächst Van Diemen's Land. 1798 erkannte G. Bass Tasmanien als Insel. Seit 1803 siedelten hier Schafzüchter. Von New South Wales aus, zu dem Tasmanien bis 1825 gehörte, wurden Strafkolonien errichtet; nach Einstellung der Deportationen (1853) erfolgte die Umbenennung der Insel in Tasmanien. Zum 1. 1. 1901 trat Tasmanien dem Australischen Bund bei.
 
Literatur:
 
U. Schweinfurth: Studien zur Pflanzengeographie von T. (1962);
 
Biogeography and ecology in Tasmania, hg. v. W. D. Williams (Den Haag 1974);
 L. Robson: A history of Tasmania, 2 Bde. (Melbourne 1983-91, Bd. 1 Nachdr. ebd. 1992);
 
Atlas of the Australian people, Bd. 3: Tasmania, bearb. v. H. Graeme (Canberra 1989).

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Tas|ma|ni|en; -s: australische Inselgruppe.

Universal-Lexikon. 2012.