Pi|la|tus:
↑ Pontius.
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I Pilatus
der, mehrgipfliger Bergstock am Nordrand der Alpen, südlich von Luzern, Schweiz; über den Kamm verläuft die Grenze zwischen den Kantonen Nidwalden (im Norden) und Obwalden; aus Kreide- und tertiären Kalken aufgebaut; einer der am meisten besuchten Aussichtsberge (u. a. Blick auf den Vierwaldstätter See) der Schweiz, Aussichtsgipfel (Esel) 2 120 m über dem Meeresspiegel; höchster Punkt des gesamten Massivs, das bis ins 17. Jahrhundert Frankmunt (lateinisch fractus mons, »zerbrochener Berg«) hieß, ist das Tomlishorn (2 128 m über dem Meeresspiegel); von Kriens Schwebebahn in zwei Sektionen, von Alpnach (Alpnachstad) Zahnradbahn (steilste der Erde, bis 48 % Steigung; 4,6 km lang) bis Pilatus-Kulm (2 070 m über dem Meeresspiegel).
Pilatus,
Pontius, fünfter römischer Statthalter in Judäa (Praefectus Judaeae, 26-36 n. Chr.), an der Hinrichtung Jesu beteiligt. Pilatus wird in außerbiblischen Quellen (besonders Josephus Flavius) aufgrund seiner antijüd. Haltung sehr negativ beurteilt. Seine durch Willkür und Grausamkeit geprägte Amtsführung führte zu seiner Absetzung. Nach einer christlichen Überlieferung soll er im Jahr 39 Selbstmord begangen haben. Die eher positive Darstellung des Pilatus in den Evangelien sowie die Legendenbildung führten im 6./7. Jahrhundert zu seiner Verehrung in der koptischen Kirche. Ein 1961 in Caesarea Palaestinae (Israel) gefundenes Inschriftfragment trägt seinen Namen. - Innerhalb der apokryph. Pilatus-Literatur (u. a. die Pilatusakten) gibt es eine Pilatus-Darstellung, nach der Pilatus durch den Kaiser verurteilt worden ist, weil er sich zu Jesus Christus bekannt hatte.
Der Prozeß gegen Jesus, hg. v. K. Kertelge (1988);
Röm. Inschriften, hg. v. L. Schumacher (1988);
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Pi|la|tus: ↑Pontius.
Universal-Lexikon. 2012.