Akademik

Mitchell
I
Mitchell
 
['mitʃəl], Joni, eigentlich Roberta Joan Anderson, kanadische Sängerin und Gitarristin, Songwriterin und Malerin, * McLeod 7. 11. 1943; hatte ab 1965 Erfolge als Songwriterin, ab 1972 als Interpretin ihrer Songs; bis 1978 bekam sie acht Goldene Schallplatten verliehen, brachte aber nur wenige Hits hervor. 1979 schrieb Mitchell die Texte für Charles Mingus' Album »Mingus« und spielte es mit ihm und weiteren Jazzmusikern von Weltrang ein; 1990 nahm sie an Pink Floyds Aufführung von »The Wall« in Berlin teil. Mitchell wurde u. a. mit drei Grammys und dem Deutschen Schallplattenpreis ausgezeichnet. Die modulationsreiche Stimme, lyrische Texte, ausgesuchte Begleitmusiker sowie die selbst entworfenen Cover machen ihre Platten zu regelrechten Gesamtkunstwerken.
II
Mitchell
 
['mɪtʃəl],
 
 1) Margaret, amerikanische Journalistin und Schriftstellerin, * Atlanta (Georgia) 8. 11. 1900, ✝ ebenda 16. 8. 1949. Ihr einziger Roman »Gone with the wind« (1936; deutsch »Vom Winde verweht«) stellt den amerikanischen Bürgerkrieg und die anschließende Rekonstruktionsphase aus der Perspektive der Südstaaten als melodramatische Verstrickung von Einzelschicksalen dar; das Buch wie der danach gedrehte Film (1939 unter der Regie von V. Fleming, mit Vivien Leigh und C. Gable) erlangten weltweite Popularität. 1991 erschien eine »Fortsetzung« des Romans (ebenfalls verfilmt als Fernsehserie, 1994, 4 Teile) von Alexandra Ripley (* 1934) unter dem Titel »Scarlett« (deutsch).
 
Weiteres Werk: Lost Laysen (herausgegeben 1996; deutsch Insel der verlorenen Träume).
 
Literatur:
 
F. Farr: Die M.-M.-Story u. die Gesch. des Buches Vom Winde verweht (a. d. Amerikan., 1967).
 
 2) Peter Dennis, britischer Biochemiker, * Mitcham (County Surrey) 29. 9. 1920, ✝ Bodmin (County Cornwall) 10. 4. 1992; seit 1950 am Institut für Biochemie der Universität Cambridge tätig, 1955-63 Leiter der Abteilung für chemische Biologie am Zoologischen Institut der Universität Edinburgh, danach Forschungsleiter der Glynn Research Laboratories in Bodmin (County Cornwall). Mitchell lieferte grundlegende Arbeiten zur Bioenergetik, besonders über die zur Energieübertragung und -versorgung von lebenden Zellen dienenden chemischen Prozesse. Für seine 1961 aufgestellte chemiosmotische Theorie der Phosphorylierung (Photosynthese) erhielt er 1978 den Nobelpreis für Chemie.
 
 3) Sir (seit 1839) Thomas Livingstone, britischer Australienreisender, * Craigend (Schottland) 15. oder 16. 6. 1792, ✝ Sydney 5. 10. 1855; Offizier in der britischen Armee, Landmesser; unternahm 1831-32, 1835, 1836 und 1845-47 wichtige Erkundungsreisen in das Innere von New South Wales, Victoria und Queensland; nannte das von ihm erkundete Südostaustralien (das spätere Victoria) wegen seiner landschaftlichen Schönheit und der Fruchtbarkeit des Bodens »Australia Felix« (»Glückliches Australien«).
 
Werke: Three expeditions into the interior of eastern Australia, 2 Bände (1838); Journal of an expedition into the interior of tropical Australia (1848).
 
 4) Wesley Clair, amerikanischer Volkswirtschaftler, * Rushville (Illinois) 5. 8. 1874, ✝ New York 29. 10. 1948; Professor in New York, an der Columbia University (1913-19, 1922-44) sowie an der New School for Social Research (1919-21), Begründer und Leiter des National Bureau of Economic Research (1920-45). Mitchell, neben T. B. Veblen einer der Hauptvertreter des amerikanischen Institutionalismus, wurde v. a. durch seine empirische Konjunkturforschung bekannt.
 
Werke: Business cycles. The problem and its setting (1927; deutsch Der Konjunkturzyklus); Measuring business cycles (1946, mit A. F. Burns).

Universal-Lexikon. 2012.