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Altai
Al|tai, der; -[s]:
Gebirge in Zentralasien.

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Altai,
 
1) der, Gebirgssystem in Asien, gliedert sich in den Russischen, Mongolischen und Gobialtai. Der Russische Altai, im Westen vom Irtysch, im Osten vom Westlichen Sajan und im Norden vom Westsibirischen Tiefland begrenzt, ist ein paläozoisches Rumpfschollengebirge, in dem isolierte Hochflächen und Mittelgebirgszüge von 1 500 bis 2 500 m über dem Meeresspiegel und weite, oft abgeschlossene Hochtalbecken (»Steppen«) vorherrschen. Nur im Zentrum und Osten erheben sich vergletscherte Hochgebirgsketten (Katun-, Tschujakette u. a.) bis 4 506 m über dem Meeresspiegel (Belucha). Tannen- und Zirbelkiefernwälder bedecken rd. 70 % der Fläche. Die Waldgrenze liegt im Norden bei 1 700 bis 2 000 m, im Zentrum und Osten bei 2 200 bis 2 450 m über dem Meeresspiegel. Gebirgssteppen treten im Norden bis 600, im Süden bis 1 500 m und in geschützten Becken bis 2 200 m über dem Meeresspiegel auf. Rd. 1 000 Gletscher und mehr als 3 500 Seen, darunter der Telezker See, verleihen dem Russischen Altai große Schönheit. Der Russische Altai ist reich an Erzen. Am vergletscherten Gebirgsstock des Tawan Bogd Uul (4 374 m über M) zweigt der rd. 1 000 km lange Mongolische Altai ab, der sich im Westen der Mongolei und in China erstreckt. Seine südöstliche Fortsetzung ist der rd. 500 km lange, im Ich Bogd Uul bis 3 957 m hohe Gobialtai in der Mongolei.
 
Literatur:
 
P. Fickeler: Der A. (1925);
 J. G. Granö: Das Formengebäude des nordöstl. A. (Turku 1945);
 W. P. Nechoroschew: Geologie des A. (a. d. Russ., Berlin-Ost 1966).
 
 2) Region Altai, russisch Altạjskij kraj, Region in Russland, im Süden Sibiriens, 169 100 km2, 2,66 Mio. Einwohner; Hauptstadt ist Barnaul. Die Region Altai umfasst nahezu den gesamten Gebirgsraum von 1) bis zur mongolischen und chinesischen Grenze, den Ostteil der Kulundasteppe, das Obplateau und die Westhänge des Salairrückens. Hauptwirtschaftszweige sind Bergbau (Nichteisen-, Edelmetalle, Salz), Viehhaltung (Schafe, Rinder, Pferde, Yaks), Maschinenbau, Rüstungs-, chemische, Nahrungsmittel- und Holzverarbeitungsindustrie sowie die Granit- und Marmorverarbeitung. Für die in der Region Altai lebenden 128 000 Deutschen wurde 1991 ein Autonomer Bezirk der Deutschen (russisch Nemẹzkij nazionalnyj rajọn) mit dem Verwaltungszentrum Halbstadt (russisch Galbschtadt) eingerichtet.
 
 3) früher Jesönbulag, Hauptort des Aimak Gobi-Altai, im Westen der Mongolei, 14 000 Einwohner;
 
Wirtschaft:
 
Verarbeitung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Kamelhaar.
 

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Al|tai, der; -[s]: Gebirge in Zentralasien.

Universal-Lexikon. 2012.