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Neuklassizismus
Neu|klas|si|zis|mus, der:
1. an die klassische Tradition anknüpfende Strömung der deutschen Literatur um 1900.
2. (seltener) Neoklassizismus.

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Neuklassizịsmus,
 
Neuklassik,  
 1) bildende Kunst: der Neoklassizismus.
 
 2) Literatur: eine Richtung der deutschen Literatur um 1905, die ein Neuanknüpfen an die klassischen Kunst- und Formideale (besonders Rückbesinnung auf die Gattungsgesetze) forderte. Der Neuklassizismus betonte gegenüber dem Naturalismus die grundlegende Bedeutung der Form und die Eigengesetzlichkeit der Dichtung und der dichterischen Gattungen (v. a. den Vorrang der Tragödie); er verlangte nicht Abbildung der Wirklichkeit, sondern Darstellung ideeller Ordnungen und Werte. Zugleich wandte sich der Neuklassizismus gegen den Psychologismus und die formauflösende Stimmungskunst der Neuromantik. Führende Vertreter dieses bereits zu Beginn des Ersten Weltkriegs überlebten und früh schon von G. Lukács in »Metaphysik der Tragödie: Paul Ernst« (1910) beschriebenen literarischen Experiments waren S. Lublinski (»Bilanz der Moderne«, 1904), P. Ernst (»Der Weg zur Form«, 1906) und W. von Scholz (»Gedanken zum Drama«, 1905).
 
Literatur:
 
Die neuklass. Bewegung um 1905, hg. v. K. A. Kutzbach (1972);
 A. Wohrmann: Das Programm der Neuklassik (1979).

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Neu|klas|si|zis|mus, der: 1. an die klassische Tradition anknüpfende Strömung der deutschen Literatur um 1900. 2. (seltener) Neoklassizismus.

Universal-Lexikon. 2012.