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Kunstkritik
Kụnst|kri|tik 〈f. 20Kritik von (bes. modernen) Werken der bildenden Kunst

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Kụnst|kri|tik, die:
kritische Auseinandersetzung mit [neuen] Werken der bildenden Kunst.

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Kunstkritik,
 
beschreibende und kritisch analysierende Betrachtung von Werken und Tendenzen v. a. der zeitgenössischen bildenden Kunst. Sie verfolgt die Ausstellungstätigkeit, aber auch Vorgänge der Kunstpolitik. Die Kunstkritik wirkt nicht nur nachvollziehend, sondern übt auch aktiv eine nicht geringe Lenkungsfunktion aus. Die Kunstkritik ist wichtig für die Anerkennung oder Nichtanerkennung eines Künstlers oder ganzer Kunstrichtungen, womit sie auch für den Kunstmarkt relevant ist. Sie stellt Verbindungen her zwischen Künstlern, Kunstgalerien und Kunsterwerbern. Kunstkritik kann auch Vergessenes wieder beleben und neu zur Diskussion stellen.
 
Die Kunstkritik ist bereits aus der Antike überliefert. Im Mittelalter spielte sie keine große Rolle. Erst in der italienischen Renaissance gewann die Kunstkritik, hervorgerufen durch die theoretische Beschäftigung mit Werken der Kunst, neu an Bedeutung. Kunstkritik, wie sie heute bekannt ist, begann sich von der Mitte des 18. Jahrhunderts an zu entfalten, besonders vor dem Hintergrund der Pariser Akademieausstellungen (berühmt »Les Salons« von D. Diderot, zwischen 1759 und 1781). Ihr Forum wurden v. a. die moralischen Wochenschriften und bald auch besonders die Kunstzeitschriften. In Deutschland setzte J. J. Winckelmann mit seinen kunsttheoretischen Schriften neue Maßstäbe für die Betrachtung der Kunst und der zeitgenössischen Kunstkritik, an der u. a. auch J. W. von Goethe aktiv beteiligt war. Im 19. Jahrhundert trat die Kunstkritik als Ergänzung zu der sich selbstständiger entwickelnden kunstgeschichtlichen Forschung; in dieser Funktion bildete sich ihr spezielles Arbeitsfeld (die aktuellen Kunsterscheinungen) heraus. Im 20. Jahrhundert wurde die Kunstkritik Bestandteil der Feuilletons der Tages- und Wochenzeitungen sowie von Hörfunk, Fernsehen und neuen Medien.
 
Literatur:
 
A. Dresdner: Die Entstehung der K. im Zusammenhang der Gesch. des europ. Kunstlebens (21968);
 M. Bringmann: Friedrich Pecht. Maßstäbe der dt. K. zw. 1850 u. 1900 (1982);
 E. H. Gombrich: Kunst u. Kritik (a. d. Engl., 1993);
 F. Roh: Der verkannte Künstler. Studien zur Gesch. u. Theorie des kulturellen Mißverstehens (1993);
 E. Mylarch: Akademiekritik u. moderne Kunstbewegung in Dtl. um 1900 (1994);
 M. Lurz: Werturteile in der K. Die Begründung ästhet. Werturteile durch die sprachanalyt. Philosophie (1995);
 P. Schjeldahl: Poesie der Teilnahme. Kritiken 1980-1994 (a. d. Amerikan., 1997).

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Kụnst|kri|tik, die: kritische Auseinandersetzung mit [neuen] Werken der bildenden Kunst.

Universal-Lexikon. 2012.