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Galopprennen
Ga|lọpp|ren|nen 〈n. 14Pferderennen im Galopp

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Ga|lọpp|ren|nen, das (Pferdesport):
Rennen, bei dem die Pferde in gestrecktem Galopp (1) laufen.

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Galọpprennen,
 
Galọppsport, Teildisziplin im Pferdesport; in der Regel von Vollblutpferden in der Grundgangart (Gangart) Galopp gelaufene Rennen. Durch die Rennen sollen Aufschlüsse über die Verwendbarkeit der Pferde für die Zucht gewonnen werden. Geritten werden die Pferde von Amateur- und Berufsreitern (Jockeys). Ausgetragen werden so genannte Flachrennen über ebene, hindernisfreie Bahnen, die über Flieger- (1 000-1 400 m), Mittel- (1 600-2 000 m) oder Steherstrecken (bis 4 000 m) gehen, und Hindernisrennen. Das jeweils geringste vom Pferd zu tragende Gewicht beträgt bei Flachrennen 47 kg, bei Hindernisrennen 57 kg. Ein eventuell erforderliches Gewichtsausgleich erfolgt durch Unterbringung entsprechender Bleigewichte in den Taschen der Satteldecke. Galopprennen finden auf offiziell zugelassenen, meist ovalen Rennbahnen (Länge 1 600-2 000 m) mit zwei gegenüber liegenden langen Geraden (Ziel- und Gegengerade) statt. Der Boden (»Geläuf«) besteht meist aus Rasen, seltener aus Sand. Der spezielle Rennsattel ist leicht (400 bis 4 000 g), die Steigbügel sind sehr kurz geschnallt, sodass der Reiter in ihnen vornübergebeugt ohne Schwierigkeiten stehen kann, um auf diese Weise Hinterhand und hintere Rückenpartie des Pferdes zu entlasten. Peitschen dürfen mitgeführt werden, Sporen sind jedoch verboten.
 
Wettbewerbe
 
werden ausgeschrieben als »Altersgewichtsrennen« (»Aufgewichtsrennen«, bei denen die Pferde mit verschieden hohem Gewicht belastet werden, je nach Alter und bisher gewonnenen Geldprämien), als »Ausgleichsrennen« (bei denen das zu tragende Gewicht zum Ausgleich der Siegchancen - ausgehend von den vorangegangenen Leistungen - von einem spezialisierten Offiziellen festgesetzt wird), als »Amateurrennen«, als »Nachwuchsrennen« (nur für Auszubildende und junge Reiter mit weniger als zehn Siegritten), als »Verkaufsrennen« (bei denen die gestarteten Pferde nach dem Rennen ersteigert werden können) und als »Rennen der Klasse B« (für Pferde, die in den letzten Jahren nur geringe Geldgewinne erzielt haben). Die wichtigsten Galopprennen in den führenden Ländern (besonders England, Irland, Frankreich, Italien, Deutschland) sind - u. a. der internationalen Vergleichbarkeit wegen - in Gruppen eingeteilt (I, II und III, je nach Bedeutung). In Deutschland werden jährlich 40 der insgesamt über 3 200 Galopprennen als derartige Gruppenrennen ausgetragen.
 
Wettbetrieb, Organisation:
 
Der Galopprennsport in Deutschland wird v. a. durch den behördlich genehmigten Wettbetrieb (Rennwette) finanziert. Der Wettumsatz der circa 60 deutschen Rennbahnen beträgt jährlich rd. 280 Mio. DM. Zuständiger Dachverband in Deutschland für das Regelwerk, die Sportgerichtsbarkeit, das Gestütbuch, die Beaufsichtigung und die Interessenvertretung des Galopprennens ist das Direktorium für Vollblutzucht und Rennen e. V. (gegründet 1950, Sitz: Köln-Weidenpesch).
 
Geschichte:
 
Bereits im Altertum wurden Pferderennen ausgetragen. Als Mutterland des Galopprennens heutiger Prägung gilt England, wo im 17. Jahrhundert das erste derartige Rennen veranstaltet wurde. In Deutschland wurde die erste Rennbahn 1822 in Doberan angelegt. Seit 1952 wird mit dem Zielfoto gearbeitet; der Boxenstart wurde 1967 eingeführt.

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Ga|lọpp|ren|nen, das (Reiten): Rennen, bei dem die Pferde in gestrecktem ↑Galopp (1) laufen.

Universal-Lexikon. 2012.