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Galopp
Ga|lopp [ga'lɔp], der; -s, -s und -e:
springender Lauf des Pferdes:
er ritt im Galopp davon; Galopp reiten.

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Ga|lọpp 〈m.1 od. 6
1. schnellste Gangart des Pferdes
2. 〈Mus.〉 in seitlichen Wechselschritten getanzter Spring-Rundtanz im 2/4-Takt
3. 〈fig.〉 rascher Lauf, Geschwindigkeit, Schnelligkeit
● \Galopp reiten; gestreckter \Galopp; kurzer \Galopp; ein bisschen \Galopp, bitte! ein bisschen schnell(er)!; im \Galopp (sehr) schnell [→ galoppieren]

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Ga|lọpp , der; -s, -s u. -e:
1. [ital. galoppo < frz. galop, zu: galoper, galoppieren] schnellste Gangart bes. des Pferdes, die aus einer Folge von Sprüngen besteht:
in G. fallen;
sein Pferd in G. setzen;
in vollem, gestrecktem, hopsendem, wildem G.;
im G. (ugs.; sehr schnell; in großer Hetze, weil die Zeit drängt: etw. im G. erledigen; alles ging im G.);
im G. durch die Kinderstube geritten sein (ugs. abwertend; kein gutes Benehmen haben).
2. [frz. galop] schneller Rundtanz im 2/4-Takt.

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I
Galopp,
 
beliebter Gesellschaftstanz im 19. Jahrhundert.Entstanden in Norddeutschland (bekannt als Rutscher in den Hamburger Wirtshäusern), geht der Galopp auf deutsche Volkstänze, z. B. den Hopser, zurück. Etwa von 1820 bis 1875 wurde er in Stadt und Land meist als übermütiger Abschluss von Tanzveranstaltungen und Bällen getanzt. Die Paare »galoppierten« ausgelassen durch den Saal oder führten den Tanz mit Drehbewegungen in der Art der Schnellpolka aus. Obwohl er in den bürgerlichen Kreisen zunächst ob des oft ungezügelten Umhertobens verpönt war, fand er doch rasch — besonders unter Jugendlichen — viele Anhänger. Geräusche wie Pistolenschüsse, Knallen von Peitschen oder Sektkorken, z. B. im »Champagner-Galopp« von Hans Christian Lumbye (1810-1874), sollten die Tänzer zusätzlich animieren. Eine Parallele zum französischen Cancan zeigt sich in Jacques Offenbachs (1819-1880) »Galop infernal« (= Höllengalopp), dem wohl populärsten Cancan, aus »Orpheus in der Unterwelt« (1858).
 
Die Zahl der im 19. Jahrhundert entstandenen Galopp-Kompositionen geht in die Tausende, nicht nur für den Tanzsaal, sondern auch für die Bühne (Operette, Posse). Einer der ältesten überlieferten Galoppe stammt aus der Posse »Ein Wiener in Berlin« (1825). Der Galopp steht im 2/4-Takt, die Melodie verläuft dabei meist in durchgängiger Achtelunterteilung. Die Komposition setzt sich oft aus drei Teilen (ABA oder ABC) zusammen. Im 20. Jahrhundert hat sich der Galopp in der Unterhaltungs- und Blasmusik erhalten. Zum Standardrepertoire gehört z. B. der Galopp aus der »Komödianten-Suite« (1946) von Dmitri Kabalewski (1904-1987).
 
II
Galọpp
 
[französisch] der, -s/-s und -e,  
 1) Musik: um 1820 aufgekommener schneller Rundtanz im 2/4-Takt nach Art einer Schnellpolka; bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts beliebter Gesellschaftstanz, der auch in Oper und Operette verwendet wurde, u. a. »Galop infernal« (eigentlich ein Cancan) in J. Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt« (1858). Der Galopp ist dreiteilig, oft mit dem Mittelteil auf der Dominante; seit J. Strauss (Vater) auch mit viertaktiger Einleitung und acht- bis sechzehntaktiger Koda.
 
 2) Sport: schnellste Gangart des Pferdes.
 

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Ga|lọpp, der; -s, -s u. -e [1: ital. galoppo < frz. galop, zu: galoper, ↑galoppieren; 2: frz. galop]: 1. schnellste Gangart bes. des Pferdes, die aus einer Folge von Sprüngen besteht: in G. fallen; Sie hörten Pferdegetrappel, das in G. überging (Degenhardt, Zündschnüre 113); die erste Hürde, die ... sein Pferd im fliegenden G. nimmt (Fr. Wolf, Menetekel 215); sein Pferd in G. setzen; in vollem, gestrecktem, hopsendem, wildem G.; *im G. (ugs.; sehr schnell; in großer Hetze, weil die Zeit drängt): etw. im G. erledigen; alles ging im G.; im G. durch die Kinderstube geritten sein (ugs. abwertend; kein gutes Benehmen haben). 2. schneller Rundtanz im 2/4-Takt.

Universal-Lexikon. 2012.