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Ausgrabung
Aus|gra|bung 〈f. 20
1. das Ausgraben von Überresten vergangener Zeiten
2. das ausgegrabene Fundstück
● die \Ausgrabungen von Pompeji; in der Ausstellung kann man zahlreiche \Ausgrabungen Schliemanns bewundern

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Aus|gra|bung, die; -, -en:
a) systematisches, wissenschaftliches Ausgraben u. Freilegen von Gebäuden, Gegenständen u. a. aus der vor- u. frühgeschichtlichen Zeit:
die A. einer vorgeschichtlichen Siedlung;
b) archäologischer Fund:
das Museum zeigt -en aus dem mittelrheinischen Raum.

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Ausgrabung,
 
die Freilegung und Untersuchung paläontologische und archäologische Fundstellen, z. B. Siedlungen, Befestigungen, Kultstätten, Gräber, Fossilien, im Rahmen der Industriearchäologie auch von Produktionsstätten, Verkehrsbauten des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Ähnliche, der besonderen Situation angepasste Maßnahmen werden zur Untersuchung von heute unter Wasser gelegenen Baulichkeiten oder Schiffen angewendet (Unterwasserarchäologie). Da die Fundstellen durch die Ausgrabung zerstört werden müssen, ist es unerlässlich, sie durch Vermessung, Zeichnung, Fotografie, Probenentnahme und Beschreibung erschöpfend zu dokumentieren (Ausgrabungsbefund).
 
Von der Renaissance an wurden besonders in Italien gelegentlich römische Baureste planmäßig freigelegt, um ihre Architektur zu erforschen. Verbreiteter war die Schatzgräberei zur Aneignung von Wertgegenständen, besonders aus vorgeschichtlichen oder antiken Gräbern. Etwa seit 1800 führte romantisches Interesse an der nationalen Vorzeit zu meist laienhaften Ausgrabungen besonders von frühen Grabstätten, die je nach Interessenlage den Germanen, Kelten u. a. zugewiesen wurden. Bahnbrechend war die topographische Arbeit französischen Militärs zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Ägypten und Griechenland. Um die Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelten Forscher aufgrund der systematischen Auswertung der Funde in Dänemark und Mecklenburg das Dreiperiodensystem, das erstmals eine ungefähre Datierung vorgeschichtlicher Funde (in Stein-, Bronze- oder Eisenzeit) ermöglichte.
 
Es wurde zum Grundsatz, die Fundschichten genau zu beobachten, um eine relative Chronologie zu gewinnen (Stratigraphie). Die Grundlagen moderner Ausgrabungsmethodik (Erfassung der Befunde in den horizontalen Schichten und im vertikalen Profil; Beobachtung verschiedener Siedlungs- und Zerstörungsschichten; dokumentarische Erfassung der Kleinfunde aus den einzelnen Schichten) sind erstmals bei den Ausgrabungen von Troja durch H. Schliemann und W. Dörpfeld zu erkennen. Bahnbrechend waren naturwissenschaftliche Analysen von Metallgegenständen und von botanischem Material. Die Ergebnisse der Ausgrabungen und der ergänzenden Untersuchungen werden seitdem in ausführlichen, mit Plänen und Abbildungen (darunter einem fotograf. »Atlas« der Funde) ausgestatteten Publikationen festgehalten und der Fachwelt mitgeteilt, ein wesentliches Kriterium wissenschaftlicher Ausgrabungen, das deren vergleichende Auswertung erst ermöglicht.
 
In der Folgezeit sind diese Methoden, besonders im Rahmen der Vorgeschichtsforschung, außerordentlich verfeinert worden. Die Bedeutung naturwissenschaftlicher Untersuchungen zur Erforschung der anthropologischen, zoologischen und botanischen Verhältnisse, der Ernährungsweise, der Herkunft importierter Artikel, bestimmter Herstellungstechniken und Wirtschaftsweisen hat stark zugenommen. Auch für die Datierung der Funde stehen verschiedene naturwissenschaftliche Methoden zur Verfügung (Altersbestimmung); mathematisch-statistische Verfahren objektivieren die Auswertung der Ergebnisse. Außer durch Begehung ergeben sich durch moderne Erkundungsmittel (z. B. Luftbilder, Magnetfeld-, Phosphatuntersuchung) verbesserte Möglichkeiten, Ausgrabungen gezielt an besonders aufschlussreichen Stellen im Boden oder unter Wasser anzusetzen. - Der Großteil der Ausgrabungen in Europa sind Rettungsgrabungen zur schnellen Untersuchung von Fundstellen, die in akuter Gefahr sind, durch Baumaßnahmen oder Raubgrabung zerstört zu werden.
 
Literatur:
 
Ausgrabungen in Dtl., gefördert von der Dt. Forschungsgemeinschaft 1950-1975, 4 Bde. (21975);
 
Methoden der Archäologie. Eine Einf. in ihre naturwiss. Techniken, hg. v. B. Hrouda (1978);
 Franz Georg Maier: Neue Wege in die alte Welt. Methoden der modernen Archäologie (Neuausg. Zürich 1980);
 
A manual of field excavation. Handbook for field archaeologists, hg. v. W. G. Dever u. H. D. Lance (Cincinnati, Oh., 21982);
 E. Gersbach: A. heute. Methoden u. Techniken der Feldgrabung (21991).

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Aus|gra|bung, die; -, -en: a) systematisches, wissenschaftliches Ausgraben u. Freilegen von Gebäuden, Gegenständen u. a. aus der vor- u. frühgeschichtlichen Zeit: die A. einer vorgeschichtlichen Siedlung; b) archäologischer Fund: das Museum zeigt -en aus dem mittelrheinischen Raum.

Universal-Lexikon. 2012.