Ara|bịs|tik 〈f.; -; unz.〉 Lehre von der arabischen Sprache u. Literatur
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Ara|bịs|tik, die; -:
wissenschaftliche Erforschung der arabischen Sprachen u. Literaturen.
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Arabịstik
die, -, die kulturhistorische, politologische, ökonomische und soziologische Erforschung des arabischen Raumes.. Die Anfänge der Arabistik reichen bis ins hohe Mittelalter zurück (arabische Wissenschaft). Als selbstständige Wissenschaft wurde sie von J. J. Reiske (✝ 1774) begründet, aber erst die Pariser Schule von A.I. Silvestre de Sacy (✝ 1838) und die seines Schülers H. L. Fleischer (✝ 1888) in Leipzig verhalfen ihr zum allgemeinen Durchbruch. Entscheidenden Anteil an dieser Entwicklung hatten die umfänglichen Werke von E. Quatremère (✝ 1852), G. W. Freytag (✝ 1861), G. Flügel (✝ 1870), E. W. Lane (✝ 1876), R. Dozy (✝ 1883); W. Wright (✝ 1889) und F. Wüstenfeld (✝ 1899). Die Überfülle der arabischen Quellen erforderte systematische Materialsammlungen auf literatur- und sprachwissenschaftlichem Gebiet; sie wurden erbracht von C. Rieu (✝ 1902), V. Rosen (✝ 1908), W. Ahlwardt (✝ 1909), M. J. de Goeje (✝ 1909), J. Barth (✝ 1914), H. Reckendorf (✝ 1923), T. Nöldeke (✝ 1932), I. J. Kratschkowski (✝ 1951), C. Brockelmann (✝ 1956) u. a. Daneben traten literatur- und sprachanalytische Untersuchungen, wie sie in Deutschland besonders von A.Fischer (✝ 1949), H. Ritter (✝ 1971), O. Rescher (✝ 1972), J. Fück (✝ 1974) betrieben und angeregt wurden. Hinzugekommen ist die gegenwartsbezogene Forschung, die den Fragen und Problemen der arabischen Länder, ihren gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen gewidmet ist. Heute ist an den deutschsprachigen Universitäten die literaturwissenschaftliche Richtung besonders vertreten in Basel, Frankfurt am M., Gießen, Heidelberg, München und Tübingen, die sprachwissenschaftliche in Erlangen, Köln, Leipzig, Münster und Wien, die geschichts- und sozialwissenschaftliche in Berlin, Bonn, Freiburg in Breisgau, Göttingen, Halle/Saale und Hamburg. In den arabischen Ländern nahmen die arabischen Studien in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen großen Aufschwung und hatten zahlreiche Materialsammlungen und Textausgaben zur Folge.
J. Fück: Die arab. Studien in Europa bis in den Anfang des 20. Jh. (Leipzig 1955);
I. J. Kratschkowski: Die russ. A. (a. d. Russ., Leipzig 1957);
H. L. Gottschalk: Die A. in Österreich, in: Bustan (1963),
H. 4, u. (1964), H. 1;
R. Paret: A. u. Islamkunde an dt. Universitäten (1966);
A. Sabuni: Einf. in die A. (1981);
W. Röllig: Tübinger Atlas des Vorderen Orients, in: Forschung in der Bundesrepublik Dtl., hg. v. C. Schneider (1983);
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Ara|bịs|tik, die; -: wissenschaftliche Erforschung der arabischen Sprachen u. Literaturen.
Universal-Lexikon. 2012.