Berlin (bis 1916)
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I Kitchener
['kɪtʃɪnə], bis 1916 Berlin ['bəːlɪn], Stadt in der Provinz Ontario, Kanada, 100 km westlich von Toronto, 168 300 Einwohner; die Metropolitan Area, zu der Waterloo gehört, hat 415 000 Einwohner; Nahrungs- und Genussmittel-, Möbelindustrie, Maschinenbau, Herstellung von Gummireifen.
Die Gründung der Siedlung (1824) geht auf deutschsprachige Mennoniten zurück, die aus Pennsylvania geflüchtet waren.
Kitchener
['kɪtʃɪnə], Horatio Herbert, 1. Earl (seit 1914) Kitchener of Khartoum and of Broome [-əv kɑː'tuːm ənd əv 'bruːm], britischer Feldmarschall (seit 1909), * Crotter House bei Listowel (County Kerry, Irland) 24. 6. 1850, ✝ vor den Orkney-Inseln 5. 6. 1916; wurde 1871 britischer Offizier, diente seit 1874 in Palästina, Zypern und Ägypten. 1886-88 war er Generalgouverneur von Ostsudan. Als Oberbefehlshaber der ägyptischen Armee (seit 1892) eroberte Kitchener 1896-98 den Sudan (im September 1898 Entscheidungsschlacht bei Omdurman und Einnahme von Khartum) und erreichte in der Faschodakrise den französischen Rückzug. Im Burenkrieg (1899-1902) war er zunächst Generalstabschef, dann Oberbefehlshaber, 1902-09 Oberbefehlshaber der britischen Truppen in Indien, dann der britischen Seestreitkräfte im Mittelmeer, 1911-14 britischer Generalkonsul in Ägypten. Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs organisierte er als Heeresminister ein neues Freiwilligenheer, 1916 setzte er die allgemeine Wehrpflicht durch. Auf einer diplomatischen Reise nach Russland fand er beim Untergang des Panzerkreuzers »Hampshire« den Tod.
G. C. A. Arthur: Life of Lord K., 3 Bde. (London 1920);
P. M. Magnus: K. (ebd. 1958);
Universal-Lexikon. 2012.