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Montevideo
Hauptstadt von Uruguay

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Mon|te|vi|deo:
Hauptstadt von Uruguay.

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Montevidẹo,
 
Hauptstadt von Uruguay, am Río de la Plata, (1996) 1,34 Mio. Einwohner (44 % der Bevölkerung des Landes); Verwaltungssitz des Departaments Montevideo; Erzbischofssitz; Universität (gegründet 1849), weitere Hochschulen und Forschungsinstitute, Goethe-Institut, Nationalarchiv und -bibliothek, Museen, Theater; zoologischer und botanischer Garten. In und um Montevideo konzentrieren sich rd. 80 % der uruguayischen Industrie: v. a. Fleischverarbeitung, Papier-, Zement-, Reifenfabriken, Textil-, Schuh-, Tabak-, pharmazeutische, Glas-, Metallindustrie, Erdölraffinerie, Getreidemühlen. Montevideo ist Ausgangspunkt des uruguayischen Verkehrsnetzes und wichtigster Hafen (rd. 90 % des Außenhandels) des Landes; regelmäßige Schiffsverbindung mit Buenos Aires; internationaler Flughafen Carrasco.
 
Stadtbild:
 
Von der im spanischen Kolonialstil auf einer felsigen Halbinsel im Osten der Bahía de Montevideo erbauten Altstadt mit schmalen, sich rechtwinklig kreuzenden Straßen (Kathedrale, 1790-1804, und Rathaus, 1804-10, an der Plaza Constitución, dem ältesten Platz der Stadt) und der nach Osten anschließenden Neustadt mit dem Hauptgeschäftszentrum um die Avenida 18 de Julio erstreckt sich die Stadt mit breiten Alleen, vielen Parks und Gärten weit in das flache Hinterland (Stadtgebiet 187 km2). Der »Cerro«, ein 142 m hoher Hügel (Monte) am Westende der Bucht, mit Festung (heute Armeemuseum) und Leuchtturm, erlaubt einen weiten Blick und gab der Stadt den Namen (ursprünglich Monte de Santo Ovidio, 1514 von portugiesischen Seefahrern benannt). Am Río de la Plata entstanden moderne Wohnviertel (Pocitos, Carrasco) und Badeorte (im Osten bis Punta del Este).
 
Geschichte:
 
Montevideo wurde 1724/26 von dem spanischen Gouverneur von Buenos Aires, Bruno Mauricio de Zabala (* 1682, ✝ 1736), gegenüber dem portugiesischen Fort Colonia gegründet, als spanischer Vorposten gegen das portugiesische Eindringen in die Banda Oriental, das heutige Uruguay. Während der Kolonialzeit diente Montevideo v. a. als Garnison. Der Aufstieg Montevideos begann Anfang des 19. Jahrhunderts, als Spanien den Handelsverkehr mit seinen Kolonien liberalisierte. 1807-30 war Montevideo zwischen Spaniern, Argentiniern, Briten, Portugiesen und Brasilianern umkämpft, wuchs jedoch auf 30 000 Einwohner an und erhielt als Hauptstadt Uruguays (seit 1830) neuen Auftrieb; zum raschen Wachstum trug die Einwanderung von Europäern bei.
 
Literatur:
 
H. Wilhelmy u. A. Borsdorf: Die Städte Südamerikas, Bd. 2 (1985);
 
Beitr. zur Stadtgeographie von M., hg. v. G. Mertins (1987).

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Universal-Lexikon. 2012.